Bereits seit Januar beschäftigen sich Bauausschuss und Rat mit den Lösungsmöglichkeiten zur Erichtung einer Unterstell-möglichkeit für Benutzer der Schnellfähren sowie einer Annahmestelle für den Gepäckservice. Nachdem ein Arbeitskreis zweimal tagte, wurde nun im Rat einer der fünf Lösungsansätze einstimmig angenommen.
Auf der letzten Sitzung in der vergangenen Woche wurde beschlossen, dass nun zwei optisch ansprechende Wartecontainer und ein Container zur Gepäckaufbewahrung auf der Schotterfläche im Osthafen – zunächst nur für eine Testphase – aufgestellt werden. Da die Container ganzjährig stehen sollen, ist eine Aufstellgenehmigung notwendig, ebenso sind Stromanschlüsse nötig. Auch sollen entsprechende Hinweisschilder für Wartezone, Gepäckdienst und die öffentlichen Toiletten im Hafenbetriebsgebäude angebracht werden.
Für die ganze Maßnahme hat die Verwaltung Gesamtkosten von rund 60.000 Euro geschätzt, denn jeder Container soll 14.800 Euro netto kosten, dazu kommen Fundamente, der Transport, Elektro- und Heizungsinsallation.
Leider wurde auf der Ratssitzung nicht vom weiteren zeitlichen Ablauf gesprochen bzw. von einem Ratsmitglied erfragt. Im Bürgerinfo auf der Homepage war indes als Anlage zur Sitzung das Angebot für die Container mit eingestellt, darunter ein handschriftlicher Hinweis, dass diese drei Monate Lieferzeit haben. Somit dürfte es für diese Hauptsaison noch keine Lösung für die Fahrgäste der Minifähren geben, denn danach dürften die Container frühestens in der zweiten Augusthälfte angeliefert werden.
Wie schon zuvor beim Bau- und Umweltausschuss wurden die Pläne für den Neubau einer Terrasse auf der Nordseite vom Strandhotel Kurhaus einstimmig abgelehnt. Der Beschlußvorschlag wurde mit einem Satz erweitert, womit es dem Antragsteller ermöglicht wird, in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde einen neuen Antrag einzureichen, denn grundsätzlich sei man nicht gegen ein solches zusätzliches Gastronomieangebot. Der Norder Architekt Schneider hatte bereits nach der Bauausschussitzung einen geänderten Entwurf gezeichnet, der auch dem Rat vorlag, doch konnte auf dieser Sitzung nur über den ersten Entwurf, der über den Landkreis an die Gemeinde zur Entscheidung kam, abgestimmt werden.
Die Stelle der ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten konnte nun wieder besetzt werden, einstimmig sprach sich der Rat dafür aus, Ute Buss in dieses Amt zu berufen. Seit Ende Januar 2021 war die Stelle vakant, nachdem die bisherige Beauftragte Sabine Doyen-Waldecker das Amt niedergelegt und zwischenzeitlich auch die Insel verlassen hat. Ute Buss, die einer alten Juister Familie entstammt, hatte schon im vergangenen Jahr Interesse an ehrenamtlicher Arbeit in der Gemeinde gezeigt, als sie über die CDU-Liste für einen Sitz im Gemeinderat kandidierte.
Einstimmig wählte der Rat Stefan Elnrieder wieder zur Schiedsperson für den Schiedsamtsbezirk Juist, ebenso Matthias Jentsch zum Stellvertreter. Beide haben diese Posten bereits innen, aber da die Amtszeit abläuft, war eine Neu- bzw. Wiederwahl vonnöten. Zuvor gab Elnrieder einen kurzen Einblick in die Arbeit der Schiedsperson. Er selbst habe dabei die Erfahrung gemacht, dass man viele Dinge schon durch gemeinsame Gespräche ausräumen kann, bevor sie eskalieren oder vor Gericht geklärt werden müssen.
Einen Tätigskeitsbereich gab Quartiersmanagerin Anne Böing vor dem Rat und den zahlreich erschienenen Zuhörern ab. Obwohl es längere Zeit starke Einschränkungen wegen Corona gab, konnte zahlreiche Dinge angeschoben oder durchgeführt werden. So entstand eine Broschüre/Wegweiser für Neuinsulaner, eine Fortbildung für das Ehrenamt fand statt (leider mit wenig Resonanz bei den Juister Vereinen), die Jugenddisco konnte zusammen mit dem Heimatverein wieder belebt werden (wobei immer noch weitere Aufsichtspersonen gesucht werden). Es gab trotz der Schiwierigkeiten, Dozenten auf die Insel zu bekommen, einen Deutschkurs, ebenso ein Integrationskurs für Flüchtlinge aus der Ukraine, ein Vernetzungstreffen auf Baltrum und als einen großen Erfolg bewertete Böing auch den Schulkinder-Garten, der an der Inselschule eingerichtet wurde.
Bei der Behandlung von Anfrage bedauerte Bürgermeister Dr. Tjark Goeges, dass viele Baustellen immer noch nicht fertig sind. Da es sich um keinen Baustopp im eigentlichen Sinn handelt, seien die Bauherren und -firmen sehr kreativ, so würden statt Maschinen jetzt mehr Personen mit Schaufeln für die weitere Bautätigkeit eingesetzt. „Die Selbsterkenntnis der Bauenden ist nicht da, da können wir nicht drauf setzen,“ so der Verwaltungschef. Er schlug daher vor, für das Einvernehmen der Kommune für Baumaßnahmen vorher einen Bauzeitenplan einzufordern. Eventuell solle auch die Satzung überarbeitet werden. (Weitere Punkte zu den Bautätigkeiten folgen noch imzuge unserer Serie „Sommerzeit ist Bauzeit).
Zudem zeigte sich Goerges zuversichtlich, eine Lösung zum Thema Wassersport zu finden, hier gäbe es die nächsten Tage noch einige Entscheidungen, er selbst geht aber davon aus, dass es in diesem Sommer einen Notplan für solche Angebote geben wird.
Eine Anwohnerin fragte nach der Kinderbetreuung an Samstagen, da an diesem Tag wegen dem Gästewechsel immer viel Arbeit ansteht. Goerges wies darauf hin, dass dieses Angebot in der Tat sehr wünschenswert sei, aber kein qulifiziertes Personal dafür zur Verfügung stehe. Rein rechtlich sei das Sache des Landkreises, aber unter Umständen wäre es auch eine Elternangelegenheit, die diese selbst regeln müssten.
Unser Foto zeigt die neue Gleichstellungsbeauftragte Ute Buss.
JNN-FOTO: CDU-ORTSVERBAND JUIST