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Rat und Verwaltung: Alte Kläranlage soll wieder hinter Bäumen verschwinden

Beigetragen von S.Erdmann am 10. Nov 2022 - 12:03 Uhr

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Mehrheitlich lehnte der Gemeinderat auf seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend einen Beschussvorschlag ab, das alte Absetzbecken/Kläranlage (Foto) auf dem Zwischendeichgelände abzureißen und den Beton als Schreddergut für andere Baumaßnahmen einzusetzen. Nachdem der ursprüngliche Beschlußvorschlag Kosten von 160.000 Euro beinhaltete, deckelte der Verwaltungsausschuss den Betrag zuvor bereits auf 120.000 Euro. Den Vertretern von CDU und den Grünen war diese Summe immer noch zu hoch, mal wolle nach Abschluß der Arbeiten für die Umlegung und Erneuerung der Druckrohrleitung zur Kläranlage wieder eine Grünbepflanzung vornehmen, damit der – zudem asbestüberzogene - Betonklotz nicht mehr sichtbar ist.

Die neue Druckrohrleitung verläuft sehr nahe an dem alten Absetzbecken vorbei, zudem ragt dieses knapp acht Meter in das Baufeld des geplanten Feuerwehrgerätehauses hinein, allerdings würde der Gebäudeneubau davon nicht betroffen sein, so Arno Klaassen von der Abteilung Bauunterhaltung der Gemeinde. Die beteiligten Baufirmen hätten zu einem Abriß geraten, auch Gemeindebrandmeister Arend Janssen-Visser hatte sich dafür ausgesprochen und der gelernte Bauhandwerker machte den Vorschlag, das Material vor Ort schreddern zu lassen und als kapillarbrechende Schicht unterhalb der Stahlbetonsohlplatte einzubauen. Das bringe eine Kostenersparniss beim Bau des Feuerwehrhauses von rund 35.000 Euro.

„Wir können die Summe nicht freigeben,“ so Gerhard Jacobs für die CDU. Die Kosteneinsparungen seien zu unkorrekt, und wenn es beim Neubau nicht stört, sollte es stehen bleiben. Jacobs regte an, die Anlage wieder unter einer Begrünung verschwinden zu lassen.

Sein Fraktionskollege Björn Bolte hätte gerne eine Aussichtsfläche für Kinder darauf angebracht, davon riet Klaassen indes dringend ab, denn auf dem Beton sei außen eine Schicht aus Asbestzement aufgebracht, da sollte man keine Kinder drauflassen.

Jens Wellner (CDU) wollte die 120.000 Euro lieber in den Wohnungsbau stecken. Ganz anders argumentierte Frank Endelmann (Pro Juist). Jetzt sei eine einmalige Gelegenheit, das Ding weg zu bekommen, denn für den Abriss von Bunkeranlagen an der Bill käme ein entsprechender Schredder ohnehin zur Insel.

Einstimmig vergab der Rat indes den Aufrag für die Kanalsanierungen in 2022. Mittels Schlauchinliner (das sind Fahrzeuge, die durch die Kanalleitungen fahren und die Rohe von innen durch Auftragen von Kunststoff reparieren) soll der Schmutzwasserhauptkanal weiter renoviert werden. Die Arbeiten sollen durch die Firma Swietelsky-Faber GmbH aus Seevetal zum Preis von 164.702 Euro (brutto) durchgeführt werden. Diese Firma war bereits auf Juist tätig und hätte hier eine gute Arbeit abgeliefert, so Klaassen.

Der Punkt „Konzept Jugendarbeit“ wurde nicht behandelt und an die Fachausschüsse zur Vorberatung gegeben, über die Kenntnisgaben der Verwaltung, Anträge usw. berichten wir noch gesondert, zudem finden Sie auf der JNN-Startseite noch einen Kommentar "Grüne Tarnung" zur Entscheidung Absetzbeckenabriss.

JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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