Das Modell „Töwi“ des Juister Gastronomen Jörg Schmidt macht Schule, und zwar so, dass die Juister Reederei mit den Minifähren wohl bald das kleinere Problem für die AG Reederei Norden-Frisia, die seit mehr als 150 Jahren den Fährdienst zwischen Norddeich und Norderney betreibt, sein wird. Die neue Reederei „Meine Fähre GmbH“ will ab dem Sommer 2023 den Fährverkehr zwischen Festland und Norderney aufnehmen und sowohl Fahrgäste, wie auch Fahrzeuge transportieren. Ein entsprechendes Schiff soll im Bau sein.
Ans Licht kam die Sache durch ein Stellenangebot, wonach die neue Schifffahrtsgesellschaft ein Operations Manager und zukünftigen Geschäftsführer für die Reederei gesucht. Der oder die Neue kann ab Januar in Vollzeit starten. „Das ist Deine Chance, unsere Reederei von Anfang an mitzugestalten“, so der zukünftige Arbeitgeber. Zuerst berichtete das „Norderney Nordsee Magazin“ darüber, am Mittwoch dann ein großer Bericht auf der Titelseite der „Ostfriesen-Zeitung“.
Hinter der „Meine Fähre GmbH“ steht das Unternehmen „Brune & Company“. Das Bremer Familienunternehmen mit Norderneyer Wurzeln betreibt unter anderem Betriebe wie den „Seesteg“, „Inselloft“, „Milchbar“ und „Marienhöhe“ und ist Investor des geplanten Hotels auf dem Kurmittelhaus-Gelände. Inhaber sind Jens und Marc Brune. Außerdem weist die Adresse in der Poststraße 5 auf einen weiteren Mitstreiter, nämlich den Norderneyer Jann Ennen, hin. Auf Nachfrage hat die OZ erfahren, dass es insgesamt zehn Gesellschafter gibt.
Mit einer eigenen Fähre würde sich das Unternehmen von der Reederei Norden Frisia unabhängig machen. Und wenn es mehr Pendler gäbe, müssten Arbeitgeber weniger Personalunterkünfte stellen.
Frank Voss, Director of Operations bei Brune und auf der Homepage als „Frank The Tank“ und als Mann der Zahlen charakterisiert, erklärt auf Nachfrage: „Wir befinden uns derzeit noch in der Phase der Projektvorbereitung und möchten daher zum jetzigen Zeitpunkt keine Information geben.“
Auch die Reederei Norden-Frisia möchte derzeit die Pläne nicht kommentieren, erfuhr die "Ostfriesen-Zeitung", allerdings will man sich in der Sache zu gegebener Zeit positionieren.
ZEICHUNG: WATTENFÄHRLINIE/BRUNE & COMPANY