Seit kurzer Zeit ist auch die zweite Ausstellung der Kurverwaltung im Alten Warmbad in der Friesenstraße 18 unter dem Titel „Aquarell-Impressionen Juist“ mit Bildern des Bremer Malers Xaver Ulbrich zu sehen. Auch für die Organisation und den Aufbau der Ausstellung zeichnete der Arbeitskreis Kunst des Heimatvereines Juist unter Leitung von Ted van Melick verantwortlich.
Ulbrichs Aquarelle entstanden größtenteils während seiner vielen Ferienaufenthalte auf Juist. Der 1946 geborene, aus Bremen stammende Maler befasste sich schon immer mit der Bildenden Kunst. Ulbrich war Leiter der Druckvorbereitung einer Kartonagenfabrik und hatte daher beruflich Kontakte mit Künstlern und Grafikern. Als gelernter Lithograph und Fotograf brachte er das zeichnerische Talent und Farbverständnis mit, um die meisten Wünsche der Kunden drucktechnisch zu realisieren.
Die Aufenthalte auf Juist haben Xaver Ulbrich zum Malen angeregt, es entstanden die ursprünglich als Postkarten gedachten kleinen Formate, später dann auch größere Aquarelle. Es sind die Dünen, der Strand, das Meer, der Himmel, das Licht, das Treiben im Hafen und die zum Teil sehr schönen alten Gebäude und Häuser, die ihn immer öfter zum Zeichenstift und Pinsel greifen lassen.
Seit seiner Jugend hat er eine große Begeisterung am vielfältigen bildnerischen Gestalten. Neben der Aquarelltechnik malt Xaver Ulbrich auch Bilder mit Öl- und Acrylfarben und befasst sich mit Bleistift- und Federzeichnungen sowie monochromen Lavierungen mit Rötel oder Sepiatusche.
Das Malen und Zeichnen ist für Xaver Ulbrich ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil seines Lebens geworden, und die Freude an seiner Arbeit ist in seinen Bilder zu spüren.
Der Stil zahlreicher Bilder erinnert an die Werke des Juister Inselkünstlers Friedrich Fäsing, der seit vielen Jahren auf der Insel tätig ist, von dem es bisher aber (noch) keine Ausstellung bei der Kurverwaltung gab. Wie Fäsing auch schafft es Ulbrich, die Insel und Gebäude auf ihr detailgetreu nachzuzeichnen. Freunde der Seefahrt erkennen indes einen Schwachpunkt, das sind Schiffe. Zwar wurde der hintere Teil der Juist-Fähre „Frisia II“ zeichnerisch genau wiedergegeben, allerdings mit „Frisia III“ unterzeichnet, die Norderney-Doppelendfähre sieht indes ganz anders aus. Und eine Wiedergabe des Ausflugsschiffes „Frisia XI“ dürfte man mit seinem überdimensionalen Vordermast und Schornsteinen sowie viel zu vielen Fenstern getrost als wenig gelungen bezeichnen. Das sind aber nur Kleinigkeiten und sie tun der Ausstellung keinen Abbruch. Einen Besuch ist während der regulären Öffnungszeiten des Alten Warmbades (oder der Praxis von Dr. Martin Birkenfeld) möglich, der Eintritt ist frei.
Wie Ted van Melick mitteilte, reagiere man auf die pandemiebedingte verspätete Eröffnung der Ausstellungen mit Xaver Ulbrich im Alten Warmbad und auch im mit Heike Denny im Haus des Kurgastes (JNN berichtete) dahingehend, dass diese nicht nach den Weihnachtsferien enden, sondern auch im kommenden Jahr noch zu sehen sein werden. Erst im März 2023 sollen sie durch neue Ausstellungen ersetzt werden. Van Melick: „Die Verschiebung beim Start um drei Monate hat uns dazu veranlasst, der ganze Aufwand muss sich ja auch für die Künstler lohnen, und ich bin der Meinung, dass die Bilder es wert sind.“
JNN-FOTOS: ARBEITSKREIS KUNST im HEIMATVEREIN JUIST