Es geht auch in Corona-Zeiten: Rund 150 aktive Teilnehmer zählte die Aktion „Saubere Insel“ in diesem Jahr. Allerdings – man sah diesmal kaum Menschen, nur zahlreiche Müllsäcke und größerer Müllteile (Bretter, Kanister, Weihnachtsbäume usw.) konnte man am Ende der Aktion an den vorgegebenen Sammelstellen finden. Diese wurden durch die Mitarbeiter des Bauhofes eingesammelt und entsorgt.
Der Heimatverein Juist, die Inselgemeinde und die Interessengemeinschaft Loog hatten zur alljährlichen großen Inselreinigung aufgerufen, ursprünglich für den 21. März. Sonst trafen sich an einem solchen Nachmittag immer alle Sammler und Helfer am Feuerwehrhaus, wurden dort eingeteilt und durch die Feuerwehr zu den Sammelbezirken befahren. Anschließend gab es Getränke und Grillwurst am Feuerwehrhaus.
Zu dem Zeitpunkt änderten sich die Regelungen noch täglich und es war unklar, ob es stattfinden konnte oder nicht. Gemeindebrandmeister Thomas Breeden gehörte indes zu den ersten, die ein klaren Nein sprachen: „Der Erhalt der Einsatzbereitschaft der Wehr im Notfall hat äußerste Priorität. Fremde Personen im Feuerwehrhaus und in unseren Fahrzeugen stellen ein zu großes Risiko dar, dass unsere Leute erkranken könnten.“ So wurde die Sache erst mal abgesagt, zumal solche Veranstaltungen dann auch per Verordnung eh untersagt wurden.
Vergangene Woche wurde die Sache dann erneut gestartet, aber ganz anders: Die Aktion wurde auf drei Tage ohne feste Uhrzeiten verteilt, es durften immer nur zwei Personen (oder Familien usw.) gemeinsam sammeln, die Zeit legte man selbst so fest, wie es am besten passte. Man meldete sich beim Pressehandel Poppinga an, wo Carsten Poppinga vom Heimatverein eine Liste und Lageplan führte, die gewünschten Räumbezirke für die jeweiligen Sammler eintrug oder auch verteilte, ebenso gab es dort Arbeitshandschule und Müllsäcke. Drei Tage lang sah man gelegentlich wenige Personen mit Müllsäcken bewaffnet über die Insel ziehen. Strandpromenade und -aufgänge, Wanderwege, Flugplatz- und Deichumgehungsstraße, der Hafenbereich, Zwischendeichgelände, überall gingen Personen durch. „Die Sache war sehr erfolgreich“, so Poppinga, „rund 150 Personen hatten wir auf unserer Liste, alle Bereiche zwischen Domäne Loog und Wilhelmshöhe waren abdeckt und wurden durchsucht.“
Insgesamt war die Insel sauberer als in den Vorjahren, es wurden weniger gefüllte Säcke als sonst an den Sammelstellen abgesetzt. Bei der IG Loog fielen indes die vielen Zigarettenkippen neben den Radfahr- und Wanderwegen unangenehm auf. Das Rauchverbot in öffentlichen Räumen, Gaststätten und Arbeitsstellen hat wohl dazu geführt, dass mehr Zigaretten unterwegs konsumiert werden und die Raucher dann leider die Kippen achtlos in die Natur werfen.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN