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Rat und Verwaltung: Rat stellte Weichen für Zukunft der Pferdetaxis zum Flugplatz

Beigetragen von S.Erdmann am 13. Sep 2019 - 19:51 Uhr

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Ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Transport-gewerbes mittels Pferdefuhrwerken und somit auch ein Bekenntnis zur Pferdeinsel Juist gab der Gemeinderat auf seiner letzten öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus gleich dreimal einstimmig ab. Auf der Tagesordnung standen drei Anträge der HUF Spedition Juist GmbH, die zusätzliche Abstell- und Weideflächen beantragt hatte, um zukünftig den Personenverkehr zwischen Ort und Flugplatz alleine stemmen zu können.

Nachdem die Fuhrbetriebe Heyken und Kannegieter diese Anbindung über Jahrzehnte erst gegeneinander, später miteinander, aber immer gemeinsam betrieben hatten, übernahm die HUF im Jahr 2015 nach dem Tode von Fuhrunternehmer Gerhard Heyken dessen Part. Vor einigen Monaten hatte dann der Fuhrbetrieb Kannegieter angekündigt, Ende September 2019 den Flugplatzzubringerdienst einzustellen. Jetzt stand in den Sternen, ob man dieses unverzichtbare Angebot weiterhin überhaupt mit Pferdegespannen aufrecht halten kann, und das Thema wurde viel in Rat und Verwaltung, aber auch in den sozialen Medien diskutiert.

Und auch Nadja Tschovikov und Karen Bauer, die beiden Geschäftsführerinnen der HUF Spedition Juist GmbH arbeiteten an einem Konzept, dieses zukünftig nicht mehr im Wechsel mit Kannegieter durchzuführen, sondern alle Verbindungen von und zu den Flugzeugen alleine aufzufangen. Hierzu benötigt man indes mehr Pferde und auch mehr Wagen, und für beides braucht man entsprechend mehr Stellflächen, Stallungen und Weiden. Der Platz für Stallungen und Abstellflächen ist auf dem Heyken-Hof indes begrenzt, denn dieses Grundstück wurde von Gerd Heyken noch zu Lebzeiten an ein Bauunternehmen aus Wardenburg verkauft, welches das Grundstück in Teilen auch für ihr Gewerbe nutzt.

Die beiden HUF-Geschäftsführerinnen hatten schließlich den zukünftige Bedarf und die Flächen ermittelt, die sie für die Durchführung dieser Aufgabe im Alleingang benötigen und drei entsprechende Anträge an die Inselgemeinde gestellt, die jetzt dem Rat zur Entscheidung vorlagen. Zum einen ging es um eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern auf dem sogenannten OT-Lager neben dem Heyken-Hof, wo weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Pferde entstehen sollen. Diese Fläche, wo ursprünglich die schon länger nicht mehr existieren Baufirma Joh. Wilken angesiedelt war und die nun der Gemeinde gehört, sind indes von dieser an die Norder Baufirma Tell-Bau und an die Windsurf- und Segelschule Juist verpachtet worden. Die abgeschlossenen Pachtverträge sind aber so kündbar, dass der Platz ab Frühjahr nächsten Jahres für die HUF zur Verfügung stehen könnten.

„Wir wollen etwas sicherstellen, was wichtig für die Kommune ist“, stellte Bürgermeister Dr. Tjark Goerges fest. Die Aufrechterhaltung des Flugplatzzubringers müsse Vorrang haben, und dafür müsse man die Kündigung der bestehenden Pachtverträge in Kauf nehmen. Der Rat sah dieses ebenso und votierte einstimmig für diese Lösung, obwohl sie nicht überall Begeisterung auslöste. CDU-Fraktionssprecher Frank Endelmann sah die Sache kritisch, da gegenüber vom OT-Lager ein Wohngebiet entstanden ist, allerdings gäbe es keine andere Fläche. Auch Gerhard Jacobs (CDU) sah hier die einzige Lösung, den Pferdebetrieb in seiner jetzigen Form zu erhalten. Meint Habbinga (Pro Juist) forderte, dass in den abzuschließenden Verträgen explizit der Flugplatzverkehr als Bezugsgrundlage für die Genehmigungen aufgenommen werden soll. Laut Beschluss hat nun die Verwaltung die Aufgabe, einen entsprechenden Pachtvertrag zu erarbeiten und zuvor die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, hierzu gehört unter anderem die baurechtliche Genehmigung für die Errichtung der Pferdeställe. Der Vertrag ist vor Unterzeichnung durch den Rat zu genehmigen.

Analog dazu wurden zwei weitere Anträge ebenfalls einstimmig beschlossen, so ging es um Gestattungsverträge für die Nutzung von zusätzlichen Weideflächen auf dem Ostheller und sechs weiteren Wagenabstellplätzen auf der ehemaligen Mülldeponie. Diese Plätze und Weideflächen könne man indes bei der Spedition Kannegieter abzweigen, da diese den Betrieb ja entsprechend verkleinern wird. Im Rat bestand aber Einigkeit, mit dieser Spedition im Gespräch zu bleiben, damit diese durch die Einschränkungen nicht die Existenzgrundlage entzogen wird.

Über die weiteren Punkte von der Ratssitzung wird JNN noch berichten.

Unsere Fotos zeigen die Pferdetaxis, wie sie von der HUF-Spedition zur Anbindung des Flugplatzes an das Dorf eingesetzt werden. Weitere Bilder zeigen die Fläche vom OT-Lager, auf denen weitere Stallungen entstehen müssen, damit ausreichend Pferde untergebracht werden können. Ein weiteres Bild zeigt die Fläche auf der alten Mülldeponie, wo man weitere Pferdetaxis abstellen möchte, die letzten Aufnahmen zeigen den Ostheller, der teilweise als Weide für die Pferde der Betriebe genutzt wird.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMAN

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  4. https://juistnews.de/https://juistnews.de/artikel/displaypdf/2019/9/13/rat-stellte-weichen-fur-zukunft-der-pferdetaxis-zum-flugplatz/