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News: Bilder von der Insel Texel werden auch Juister Gäste begeistern

Beigetragen von S.Erdmann am 17. Mär 2019 - 21:59 Uhr

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Nachdem vor zwei Wochen die Ausstellung „Meer erleben“ von Sybille Lenz im Alten Warmbad eröffnet wurde, gibt es jetzt auf Juist weitere Bilder zu sehen, diesmal im „Haus des Kurgastes“ unter dem Titel „Watt fasziniert“. Gezeigt werden hier farbkräftige Bilder von der in den Niederlanden sehr bekannten Künstlerin Maya Wildevuur.

Der Arbeitskreis Kunst vom Heimatverein Juist hatte die Ausstellung wieder organisiert. Dessen Leiter Ted van Melick freute sich sehr, die Werke der in Midwolda (Provinz Groningen) lebenden Malerin in diesem Jahr auf Juist zeigen zu können. Bereits seit sie einundzwanzig Jahre alt war, arbeitete sie als freischaffende Künstlerin in kreativen Bereichen wie textile Wandgestaltung, Seidenkollagen und Mosaiken, erst später begann sie mit dem Malen, wobei ihr Markenzeichen eben die kräftige Farben sind.

„Die Ausstellung wurde speziell für Juist ausgearbeitet und zusammengestellt“, so van Melick weiter. Maya Wildevuurs Schwester Hermance wohnt auf der Insel Texel, wo sie wochenlang intensiv gearbeitet hatte, und einige der auf Juist gezeigten Bilder sind dort entstanden. Texel fasziniert Maya Wildevuur immer wieder; als Inspiration dient ihr die ständig wechselnde Landschaft, Wolkenbilder, die Farben von nassem und trockenem Sand und die Betrachtung vom Wattenmeer. Deshalb nennt sie auch die Ausstellung „Watt fasziniert“.

Leider waren am Eröffnungswochenende sowohl der Bürgermeister wie auch sein Stellvertreter und Veranstaltungsleiter auf dem Festland, daher wurde Hans Kolde gebeten, die Ausstellung im Namen der Kurverwaltung zu eröffnen. Kolde, inzwischen 94 Jahre alt, hatte über dreißig Jahre die Ausstellungen für die Kurverwaltung organisiert. So wusste er auch über die Entstehung der diesjährigen Präsentation Bescheid: „Bereits vor drei Jahren wurden wir auf Maya Wildevuur aufmerksam, der damalige Kunstarbeitskreisleiter Dieter Rother hatte sie besucht und kam begeistert zurück“.

Rother wurde dann aber schwer krank und verstarb leider auch an den Folgen seiner Krankheit, so dass das Projekt erst einmal ruhte, bis mit van Melick ein neuer Kopf für den Arbeitskreis gefunden war. Dieser reiste ebenfalls nach Midwolda zur Künstlerin, und die beiden Niederländer wurden sich schnell einig, jetzt endlich auf Juist auszustellen. Daher ging ein besonderer Dank an van Melick, dass er es zustande bekommen hat, dass diese besondere Künstlerin nun auf Juist mit ihren Werken zu sehen ist. Kolde selbst vertrat die Ansicht, dass er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung schon jetzt voraussagen kann, dass diese Ausstellung bei den Gästen gut ankommen und viele Freunde finden wird.

Als Freundin der niederländischen Insel Texel freute sich die Künstlerin besonders, nun auf einer deutschen Insel ausstellen zu dürfen. „Ich habe neben Aurich und Wilhelmshaven vor zwei Jahren auch in Norden ausgestellt, mir war gar nicht bewusst, wie nahe ich damit Juist schon war“, so Maya Wildevuur. Da es vor drei Jahren wegen dem schnellen Tod von Dieter Rother nicht geklappt hatte, habe sie sehr viel Zeit gehabt, das Konzept für Juist zu erstellen und einige Bilder extra dafür zu malen.

Dabei hätte die Malerin sicher auf einen großen Fundus zurückgreifen können, denn sie sagt über sich selbst, sie habe nie still gesessen und hartes Arbeiten gehöre zu ihrem Leben. Dass das nicht übertrieben ist, zeigt die Tatsache, dass Wildevuur schon mehr als 7.000 Bilder fertig gestellt hat. Seit mehr als dreißig Jahren kann sie von ihrer Kunst leben, sie unternahm viele Reisen, wovon bunten Bilder entstanden. Besonders hatte es ihr Indien angetan, wo sich auch die Menschen sehr bunt kleiden. Das gehört auch zu der Niederländerin, deren Markenzeichen ist ebenfalls ein üppiger Blumenschmuck auf ihrem Kopf, und wer die beeindruckende Frau einmal persönlich kennengelernt hat, wird sich sicher immer wieder an sie erinnern.

Zu ihrem bewegten Leben mit vielen Höhen und auch Tiefen passt die Geschichte, dass sie sich im November 1994 im Indischen Ozean an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Acille Lauro“ befand, das dort in Brand geriet und sie mit 572 Passagieren und 408 Besatzungsmitgliedern in die Rettungsboote musste. Das Schiff, die ehemalige niederländische „Willem Ruys“, das nach einer Entführung durch palästinensische Terroristen im Jahr 1985 sehr bekannt geworden war, sank kurz danach am 2. Dezember 1994.

Übrigens wurde kaum eine Ausstellung auf Juist im Vorfeld so beworben wie die von Maya Wildevuur. So gab es mehrere TV-Berichte auf niederländischen Sendern (Nederland 1 und RTV Noordholland) über die Vorbereitungen für die Ausstellung, die teilweise auf Texel aufgenommen wurden, und auch die Groninger Regionalzeitung "Dagblad van het noorden" berichtete groß unter der Überschrift "Met een koffer vol kunst naar Juist".

Die Ausstellung „Watt fasziniert“ von Maya Wildevuur ist während der Öffnungszeiten vom „Haus des Kurgastes“ im Lesesaal zu sehen und läuft bis zum 31. März 2020. Der Eintritt ist frei.

Unser Foto auf der Startseite zeigt (v.l.n.r.) Hans Kolde, Maya Wildevuur und Ted van Melick vor Texel-Bildern der Künstlerin. Die weiteren Bilder sind auf der diesjährigen Ausstellung im HdK zu sehen.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN (10)

 
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