Außerdem sollen Ermäßigungen bzw. Befreiungen für Behinderte, Personen in Kur, das bisher freie fünfte Familienmitglied und für Personen, die weniger als drei Stunden auf der Insel sind, entfallen. Auch soll das Sammeln von Tagen mittels Belegen nicht mehr möglich sein. Wer mehrmals auf der Insel war, konnte seine Quittungen über bereits bezahlten Beitrag vorlegen, war man dann mehr als 30 Tage auf der Insel, brauchte man nicht weiter bezahlten, da der Höchstbetrag für eine Jahreskurkarte erreicht war. Diese Personen zahlen künftig über den 30. Tag hinaus weiter, wenn sie nicht im Vorfeld gleich eine Jahreskurkarte erwerben.

Nur noch Schwerbehinderte mit 100 Prozent sind künftig ganz vom Beitrag befreit, ebenso weiterhin die Begleitperson, wenn diese notwendig ist. Die bisherige Ermäßigung von 20 Prozent bei einem Behinderungsgrad von mindestens 50 Prozent soll wegfallen. Und auch die Frauen, die eine Kur im REGENESA machen, zahlen zukünftig ebenfalls den vollen Satz.

Einzige Verbesserung aus Sicht der Beitragszahler findet man lediglich bei der Ausweitung des Personenkreises, der aufgrund von Verwandtschaftsbesuchen frei ist und die es bisher nur für Insulanerangehörige gab. So sind zukünftig auch Familienangehörige von auf der Juist arbeitenden Mitarbeitern frei, womit die Verwaltung und der Rat die Insel als Arbeitsplatz attraktiver machen wollen.

Geplant sind ab 2020 nachfolgende Beträge pro Tag in der Hauptsaison (die Zahlen in Klammern sind für die übrige Zeit des Jahres):
Gästebeitrag Erwachsene 3,90 € (2,50 €) Gästebeitrag Kinder von 6 bis 13 Jahren 1,95 € (1,25 €), Kinder unter sechs Jahren sind weiterhin frei. Tagesgästebeitrag Erwachsene 1,95 € (1,25 €), Tageskurbeitrag Kinder 1,00 € (0,60 €).

Zu dem Thema wurden bereits im August und September Ratsinformationsgespräche stattgefunden, so Kämmerer Peter Jansen auf der öffentlichen Sitzung vom Bäderausschuss, die am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus stattfand. Insbesondere sei hier auf die Auswirkungen der Vorteilssätze für den Nutzungsvorteil der Einwohnung und die Befreiungen bzw. Teilbefreiungen für bestimmte Personengruppen eingegangen worden. Je mehr Befreiungen gewährt werden, desto mehr muss aus dem Gemeindehaushalt zum Eigenbetrieb Kurverwaltung zugeschossen werden, dieses Geld fehle dann für andere Zwecke. Ausschussmitglied Meint Habbinga (Pro Juist) möchte gerne neben den Peiserhöhungen auch Einsparungen im Kurhaushalt von rund 100.000 Euro sehen: „Wir müssen an beiden Schrauben drehen, um das Defizit zu verringern.“

Ebenfalls wurde eine neue Beitragskalkulation für den Tourismusbeitrag (früher Fremdenverkehrsabgabe) durchgeführt und eine angepasste Satzung vorgelegt. Hier bleibt der Beitrag zwar konstant, aber bei den Betriebsarten ergeben sich Veränderungen. Das wirkt sich unterschiedlich aus, bei einigen Betriebssparten gibt es zukünftig Einsparungen bei diesem Beitrag, bei anderen hingegen steigt er. Auch hier stimmte der Bäderausschuss mit vier Stimmen bei zwei Enthaltungen dafür. Das letzte Wort über die neuen Satzungen für Tourismus- und Gästebeitrag hat der Gemeinderat, der am 14. November zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt.

Über die weiteren Punkte der Sitzung wird JNN noch gesondert berichten.

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