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Rat und Verwaltung: Tages- und Kaffeefahrten werden 2019 weiter ausgedünnt

Beigetragen von S.Erdmann am 07. Sep 2018 - 16:59 Uhr

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Eine große Zahl von Punkten hatte der Gemeinderat auf seiner letzten öffentlichen Sitzung unter Vorsitz von Heike Heiken (Grüne/B 90) am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus abzuhandeln. Dennoch war nach gut eineinhalb Stunden alles abgehandelt, was auch damit zu tun hatte, dass die meisten Themen zuvor intensiv in den Fachausschüssen behandelt waren oder aber vom Rat jetzt vertagt/abgesetzt wurden.

Abgesetzt wurde der Jahresabschluss der Kurverwaltung für 2017, weil die Beschlussfassung in drei getrennte Abstimmungspunkte (Feststellung Jahresabschluss, Entlastung Werksleitung und Abdeckung des Verlustes) geändert werden sollte, was zuvor im Bäderausschuss allerdings keine Mehrheit gefunden hatte.

Auch die Beteiligung der Inselgemeinde an der EWE Netz GmbH wurde auf die nächste Sitzung verschoben, da die Unterlagen dazu erst zwei Tage zuvor im Rathaus angekommen waren. Lediglich Ratsherr Hans-Ludwig de Vries (CDU) hatte sich bereits festgelegt und wollte die Sache vom Tisch haben. Seiner Meinung nach solle man die Finger davon lassen, daher stimmte er auch gegen eine Vertagung.

Theater gab es auch bei der Auftragsvergabe zur Sanierung der Attika an der West- und Südseite vom Haus des Kurgastes. De Vries hatte auf der Bauausschusssitzung beantragt, die Rechnungen von der Sanierung der Nordseite, die im Frühjahr stattgefunden hatte, vor der Ratssitzung einsehen zu wollen. Die habe er bekommen, das sei seiner Meinung nach alles nicht ganz „astrein“, hierzu wolle er sich im nichtöffentlichen Teil äußern. „Ich weigere mich, darüber abzustimmen“, schimpfte Ratsmitglied Meint Habbinga. Hier hätten einige Ratsmitglieder Infos, die er nicht bekommen hätte, diese würde er nachher im nichtöffentlichen Teil bekommen, soll aber jetzt im öffentlichen Teil darüber abstimmen. Auch Gerhard Jacobs (CDU) riet zur Vertagung auf die nächste Sitzung, hielt es aber für wichtig, dass die Arbeiten auf jeden Fall in der kommenden Bausaison stattfinden.

Der Auftrag zur Druckvergabe für das neue Urlaubsmagazin, Gastgeberverzeichnis und Info-Heft ging – wie bereits im Bäderausschuss – reibungslos und einstimmig über die Bühne, ebenso konnte der Auftrag für die Vergabe der Ausschreibung für die Sanierung des Schmutzwasserkanals an die Norder Firma Argo vergeben werden. Wie bereits in der Bauausschusssitzung bemängelte Hans-Ludwig de Vries erneut die hohen Kosten von rund 32.600 Euro nur für die Durchführung der Ausschreibung. Die von ihm beantragte Vorlage des Masterplanes für die gesamten Sanierungsmaßnahmen zur Ratssitzung fand nicht statt, Bürgermeister Dr. Tjark Goerges erklärte aber, dass alle Ratsmitglieder diesen am nächsten Tag erhalten sollen. Das rief Verärgerung bei Ratsherrn Arend Janssen-Visser (CDU) hervor: „Wir entscheiden heute über Sachen, die wir morgen bekommen.“

Einen weiteren Auftrag erhielt die Firma Schüllermann-Wirtschafts- und Steuerberatungs-GmbH für die Erstellung der Jahresabschlüsse 2014 bis 2017 für die Kernverwaltung der Inselgemeinde Juist. Pro Abschluss sollen dafür 8.800 Euro netto gezahlt werden. Die Kommunalaufsicht hat diese Abschlüsse gefordert, um eine Beurteilung zukünftiger Haushalte durchführen zu können.

Auch die beiden Punkte zur Neuaufstellung der Bebauungspläne für die Ortsmitte sowie der Billstraße/Siedlung gingen schnell durch, war dies doch ausführlich vom Bauausschuss behandelt worden. Die dort erarbeiteten und jetzt beschlossenen Änderungen müssen nun in die Pläne eingearbeitet werden, so Bauamtsleiterin Karoline Engel. Erst wenn das erfolgt sei, kann der Rat auf seiner nächsten Sitzung über den Wiedereinstieg in das Verfahren, sprich die erneute öffentliche Auslegung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, beschließen. Daher ist geplant, in ca. drei bis vier Wochen eine zusätzliche Sitzung einzuschieben, damit es bei der Neuaufstellung der Pläne weiter geht.

Aufgrund eines Antrages von Ratsherrn Gerhard Jacobs (CDU) hatte die Verwaltung nun einen entsprechenden Beschlussvorschlag erarbeitet, über den ebenfalls abgestimmt wurde. Demnach gibt der Rat der Verwaltung den Auftrag, bis zur nächsten ordentlichen Sitzung des Bäderausschusses zehn konkrete Ansätze zur Verbesserung des Betriebsergebnisses der Kurverwaltung zu erarbeiten und vorzustellen.

Einstimmig abgelehnt wurde der Vorschlag, eine Liste aller Vermietbetriebe der Insel Juist zu erstellen und auf der Homepage der Kurverwaltung zu veröffentlichen. Auch vom Bäderausschuss wurde dieses bereits abgelehnt, stattdessen gab es nun einen neuen Beschlussvorschlag, wonach es auf der Onlineplattform des Zimmernachweises/-vermittlung eine Präsentation sämtlicher Leistungsträger, die im Gastgeberverzeichnis 2019 und den nachfolgenden Verzeichnissen inserieren, geben soll. Der gesamte Rat votierte hier komplett mit Ja.

Ebenfalls einstimmig sprach sich der Rat dafür aus, dass die verantwortlichen Gemeindevertreter im Rahmen eines Zielabweichungsverfahrens für Offshore Windkraftanlagen einer Änderung der Nabenhöhe von 125 Metern auf 175 Metern nicht zustimmen. Dieses hat die Firma Orsted für das Areal WEA Cluster 1 beantragt. Bei einer dann möglichen Gesamtanlagenhöhe von 300 Metern reicht die Sichtbarkeit ca. 75 Kilometer, damit wären die Anlagen auf Juist (59 Kilometer entfernt) ebenso zu sehen, wie auch auf Norderney (66 km) und Borkum (53 km).

Bei den Kenntnisgaben der Verwaltung informierte Bürgermeister Goerges darüber, dass kürzlich die Fahrplankonferenz für 2019 mit der Reederei Norden-Frisia stattgefunden hat. Positiv sei hier zu vermelden, dass man verstärkt auf späte Anreisen zum Wochenende (donnerstags und freitags) gesetzt hat. Allerdings werden zwischen fünf bis sechs Prozent weniger Fahrten angeboten. So gibt es in 2019 nur 83 Tagesfahrten von Juist (in diesem Jahr 88 Fahrten), 26 Tagesfahrten von Norddeich aus (2018: 33), die Zahl der sogenannten Kaffeefahrten sinkt auf 55 (2018: 58).

Zudem informierte der Bürgermeister über das Vierteljahresgespräch mit der Führung der Juister Feuerwehr. Hierbei sei es insbesondere um das Thema Sirene gegangen. Angedacht sei unter Umständen die Einführung von digitalen Sirenen.

Unser Archivfoto zeigt die „Frisia II“ beim Anlegen im Juister Hafen. Nach der letzten Fahrplankonferenz steht fest, dass es im kommenden Jahr nicht nur weniger Kaffeefahrten, sondern auch eine geringere Anzahl von Tagesfahrten von und nach Juist geben wird.
JNN-ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN

 
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