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Rat und Verwaltung: Nur eine Stimme gab es gegen das Feuerwerk

Beigetragen von S.Erdmann am 15. Jul 2018 - 19:22 Uhr

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Sechzehn Punkte der Tagesordnung plus Einwohnerfragestunde, und das alles in 55 Minuten, der Gemeinderat der Insel Juist hat sich auf seiner letzten Sitzung in der vergangenen Woche im Dorfgemeinschaftshaus ran gehalten. Ob es daran lag, dass kurz darauf ein Fußballspiel der Weltmeisterschaften lief oder weil die Punkte alle ausführlich in den entsprechenden Ausschüssen vorbehandelt waren, lässt sich nicht sagten. Zudem wurden die Beschlüsse überwiegend einstimmig gefasst.

So machte sich der Rat die Beschlussempfehlungen aus der Bauausschusssitzung zu Eigen, wonach die Strandkorbvermieter einen neuen Winterlagerschuppen bauen dürfen, ohne dafür die in der Gestaltungssatzung vorgeschriebenen roten Klinker und Ziegel verwenden zu müssen, ebenso die Ausschreibung über die begleitenden Ingenieursleistungen für die Erneuerung der Druckrohrleitungen im Bereich des geplanten Hilfeleistungszentrum auf dem Zwischendeichgelände. (JNN berichtete) Bürgermeister Dr. Tjark Goerges führte dazu noch mal aus, dass die Druckrohrleitung zwischen der Pumpstation im Zwischendeichgelände und der Kläranlage älter als 50 Jahre alt ist und eine komplette Erneuerung ohnehin vonnöten ist. Man will quasi einen Teilabschnitt dieser Baumaßnahme vorziehen und das Rohr von der Pumpstation bis zur Hafenstraße erneuern und verlegen, denn dort, wo das jetzige Rohr liegt, soll in absehbarer Zeit das neue DRK-Haus und in noch nicht absehbarer Zeit auch ein Feuerwehrgebäude gebaut werden.

Auch die zuvor im Bäderausschuss behandelten Themen zur Druckausschreibung, Auflagenhöhe und Anzeigengebühren vom Urlaubsmagazin und Gastgeberverzeichnis gingen so durch. Marketingleiter Thomas Vodde bedankte sich in diesem Zusammenhang noch mal bei der Arbeitsgruppe Katalog für die effektive und gute Vorarbeit.

Mit der Gegenstimme von Heike Heiken (Grüne) wurde die Verwaltung beauftragt, eine Feuerwerksshow im Gästeprogramm für die Hauptsaison einzubauen und durchzuführen. Als möglicher Termin wurde der 28. Juli ins Auge gefasst, an diesem Tag findet auf der Insel ein Familienfest auf dem Kurplatz und abends zudem der Regattaball vom Segelklub Juist am Hafen statt. Allerdings müsse der Ort noch festgelegt werden, denn der Bäderausschuss hatte sich für den Kurplatz ausgesprochen, was aber zwischenzeitlich vom Gemeindebrandmeister abgelehnt wurde, da dort Sicherheitsabstände zu Zuschauern, Gebäude und auch Bäumen nicht eingehalten werden können.

Die Anschaffung eines Automaten zum Kassieren des Gästebeitrages (Kurtaxe), der im Eingangbereich vom Rathaus eingebaut werden soll, ging beim Rat ebenfalls durch. Lediglich Frank Endelmann (CDU) enthielt sich der Stimme, denn seine Frage, um was für Softwarefolgekosten in Höhe von 125 Euro pro Monat, die im Beschlussvorschlag aufgeführt waren, es sich genau handelt, konnte nicht hinreichend beantwortet werden. Auf die Frage von Arend Janssen-Visser (CDU), wie es mit den zahlreichen Macken und nicht funktionierenden Komponenten des MDSI-Kassensystems weiter gehen würde, antwortete der Verwaltungschef, dass es mit Timo Haller nun wieder einen neuen Leiter der für den Kurbeitrag zuständigen Abteilung gäbe und dieser sich darum kümmern würde, dass die Mängel ausgeräumt werden.

Einstimmig wurde eine Änderung der Hauptsatzung der Gemeinde beschlossen, wobei es dabei um die Bekanntmachungen von Veröffentlichungen geht. So wurde unter anderem die Frist für die Aushänge auf 10 Tage (bisher 14 Tage) erkürzt. Weiter wurde die Aufnahme eines Kommunaldarlehns in Höhe von 587.700 Euro dem Rat zur Kenntnis gegeben. In dem Zusammenhang informierte Kämmerer Peter Jansen darüber, dass die Haushaltssatzung für das Jahr 2018 von der Kommunalaufsicht des Landkreises Aurich am 06. Juli genehmigt wurde. Der komplette Haushaltsplan steht zudem jetzt als Download auf der Homepage www.gemeinde-juist.de unter Gemeindeverwaltung/SG 20 Kämmerei zur Verfügung.

Eine Spende in Höhe von 3.000 Euro, die der Förderverein Küstenmuseum e.V., dem auch die Inselgemeinde angehört, wurde vom Rat einstimmig angenommen. Über Spenden, die 2.000 Euro übersteigen, muss der Rat einen entsprechenden Beschluss fassen. Das Amt für regionale Landesentwicklung hatten den Zuschuss von 3.000 Euro zugesagt, das Geld ist zweckgebunden und darf ausschließlich für das Förderprojekt „Neukonzeptionierung Ausstellung Küstenmuseum“ verwendet werden.

Nur das halbe Gremium (5 Personen, denn ein Ratsherr fehlte) stimmte dafür, einem Zirkus einen Zuschuss von 8.000 Euro für die Transportkosten von und nach Juist zu gewähren. Die anderen fünf Ratsmitglieder hatten verschiedene Bedenken; da es aber aus diesen Reihen nur zwei Gegenstimmen und ansonsten drei Enthaltungen gab, gilt der Beschlussvorschlag als angenommen.

Bei den Kenntnisgaben der Verwaltung informierte der Verwaltungschef darüber, dass es eine Begehung des Sportplatzes gab, die Kosten für den Umbau und Sanierung der Mehrzweckfläche im Osten des Platzes werden derzeit mit 300.000 Euro kalkuliert. Zudem sei der Antrag auf Einrichtung eines Klimacafes im „Haus des Kurgastes“ zurückgezogen worden, stattdessen soll dort im kommenden Jahr eine Klimawerkstatt eingerichtet werden.

In der Einwohnerfragestunden wurde von einem Loogster bemängelt, dass die Billstraße zu einer „Parkstraße“ geworden ist, in einer Tour würden dort jetzt während der Sommersaison Anhänger mit großen Möbelcontainern stehen. Diese würden zum Teil freitags dort vom Spediteur abgestellt, wohl wissend, dass sie erst nach dem Wochenende entladen werden. Die Frage nach der Zukunft des Lebensmittelgeschäftes im Ortsteil Loog konnte nicht beantwortet werden, der Bürgermeister wusste lediglich, dass der Hauseigentümer zugesagt hat, die Loogster und ihre Gäste während der Saison nicht im Regen stehen zu lassen.

Unser Foto zeigt den Bereich, wo die neuen Gebäude von DRK/Rettungsdienst und der Feuerwehr entstehen sollen. Doch noch liegt hier die Druckrohrleitung zur Kläranlage, die nicht überbaut werden darf. Der Rat stellte nun die Weichen für eine Erneuerung und Verlegung.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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