Wie zuvor schon der Bauausschuss, stimmte nun auch der Juister Gemeinderat auf seiner letzten öffentlichen Sitzung am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ einstimmig für die Einführung einer Strandgastronomie. Die Gemeinde soll den zukünftigen Betreiber unterstützen, allerdings erzielte man keine Einigkeit darüber, wer die Kosten für die Anbindung mit Strom, Wasser und Abwasser trägt.
Im Beschlussvorschlag steht zwar, dass hierfür der Betreiber zuständig ist, aber insbesondere die Mitglieder der CDU-Fraktion sehen die Gemeinde in der Pflicht, hierfür zu sorgen. Frank Endelmann (CDU) wollte sogar die entsprechenden Anschlüsse an allen Strandabgängen erstellen. Meint Habbinga (Pro Juist) schlug schließlich vor, diesen Punkt noch mal separat zu behandeln, wenn die tatsächlichen Kosten feststehen.
Thomas Steimer, der als einziger Bewerber ein Konzept eingereicht hatte, stellte dem Rat noch mal seine Pläne vor. Da ein Bau auf Pfählen infolge der Vorgaben vom NLWKN wegen der Höhe nicht infrage kommt, möchte Steimer ein transportables System erstellen lassen. Als Standort sieht er den Westbereich des Hauptbadestandes, nicht den vor der Ortsmitte: „Im Westbereich ist nix los, es gibt nichts für Kinder und die Vermietungszahlen der Strandkorbvermieter sind hier rückläufig.“ Eine Strandgastronomie könnte für eine Belebung in diesem Bereich nach sich ziehen, hofft Steimer. Er will jetzt konkretere Pläne erstellen lassen, die dann dem Rat wieder vorgelegt werden.
Der Rat stimmte dem Abschluss eines Kaufvertrages mit dem Land Niedersachsens zu, wodurch diese eine 21 Quadratmeter domänenfiskalische Fläche im Bereich der Deichüberquerung im Loog (verlängerte Memmertstraße) erwirbt. Die Straße über den Deich, die dann weiter in den Westen der Insel führt, gehört der Gemeinde. Da der Bereich am Deich nur schwer einsehbar ist, kam es dort häufig zu gefährlichen Situationen mit entgegenkommenden Fahrzeugen. Zwei Pferdegespanne kommt dort nicht aneinander vorbei, und es ist dann immer schwierig, die Wagen mit den Pferden auf dem abschüssigen Deich wieder rückwärts runter in Bereiche zu bekommen, wo man ausweichen kann. Daher wurde oben durch Verbreiterung der Straße ein Ausweichbereich geschaffen. Um langfristige Pachtverträge zu vermeiden, wurde ein Erwerb der Fläche als die beste Lösung angesehen. Als Kaufpreis wurde ein Betrag von 1.050 Euro vereinbart.
Mehrheitlich wurde auch ein Betrag von 80.000 Euro für Baggerkosten am Hafen freigegeben. Damit sollen im Herbst noch mal rund Zwei- bis Dreitausend Kubikmeter Schlick und Sand aus dem Hafen entnommen und an Land verbracht werden. Eilert Küpker vom Bauamt führte dazu aus, dass man eine solche Maßnahme im Frühjahr bereits durchgeführt hatte, allerdings wurde nur das Notwendigste gemacht. Daher sollen jetzt im Herbst die Liegeplätze der Fähren noch mal auf Tiefe gebracht werden, damit diese bei Ebbe nicht auf hartem Sand liegen. Von Frank Endelmann, der bei der Sitzung als Ratsvorsitzender für den fehlenden Björn Westermann fungierte, kam zudem noch die Info, dass in Kürze der Bagger „Seekrabbe“ noch mal zur Insel käme, weil es eine Verwerfung in der Hafenzufahrt durch einen neugebildeten Priel gäbe, die man beseitigen muss. Da es sich um die Zufahrt als Bundeswasserstraße handelt, entstehen dabei keine Kosten für die Gemeinde.
Nachdem der Beschlussvorschlag der Verwaltung, dass zukünftig der Bürgermeister die Öffnungszeiten im Schwimmbad und Sauna festlegen soll, im Bäderausschuss (JNN berichtete) durchgefallen war, beschloss der Rat nun einstimmig, dass diese Zeiten zukünftig vom Bäderausschuss festgelegt werden. Der Rat ist nur nachrichtlich darüber zu informieren. Bürgermeister Dr. Tjark Goerges führte dazu aus, dass man diese Lösung im Verwaltungsausschuss nach längerer Diskussion gefunden hat. Wenn nicht der Rat entscheiden muss, würde man den Verwaltungsvorgang verkleinern, und beim Bäderausschuss als Fachausschuss wäre die Angelegenheit gut angesiedelt.
Über die weiteren Punkte der Sitzung wird JNN noch berichten.
Unser Foto zeigt die Ausweichstelle auf dem Deichübergang im Loog, dessen Fläche die Gemeinde jetzt vom Land Niedersachsen kaufen wird.
JNN-FOTO (1): STEFAN ERDMANN