Der Segel-Klub Juist (SKJ) will auch in diesem Jahr wieder „Fahrt aufnehmen, damit es weitergeht“, so SKJ-Vorsitzender Olaf Weers auf der Jahreshauptversammlung der Juister Wassersportler am Samstagabend im Hotel „Friesenhof“. Gemeint sind damit die Bemühungen, den Bootshafen endlich in einen betriebsfähigen Zustand zu bekommen. Weers: „Wenn das Schlickproblem nicht langsam gelöst wird, dann bricht der Hafen dem SKJ das Genick.“ Dennoch will man weiter machen, denn „eine Insel ohne Bootssport ist nicht lebenswert.“
So war der Jahresrückblick auch geprägt von unzähligen Gesprächen, Verhandlungen, Schriftverkehr zwischen Rechtsanwälten, um einen Ausweg zu finden. Eine zufriedenstellende Lösung fehlt auch jetzt, wo der Hafen in die zehnte Saison geht, immer noch. In diesem Jahr wird man wieder das Räumboot „Jade-Taucher“ einsetzen, welches im vergangenen Jahr recht gute Ergebnisse erzielte. Weers bedauerte, dass die Inselgemeinde es versäumt hatte, dieses Schiff während seiner Tätigkeit im Bootshafen zu Testzwecken im Fährhafen zu nutzten, denn dieser befinde sich ebenfalls in einem „nicht gastwürdigen Zustand“.
Auch Kassenwart Peter Freese ging auf die Situation ein: „Die Einnahmen des Hafens reichen so gerade zum Überleben, mehr aber auch nicht.“ Große Sprünge, geschweige denn aufwändige Baggeraktionen, seien damit nicht möglich. Der gebürtige Insulaner Freese lebt jetzt auf dem Festland und hatte im Vorjahr die Kassenführung übernommen. „Es funktioniert auch über die Entfernung“, stellte er zufrieden nach seinem ersten Jahr fest.
Weers bemängelte, dass die Kassenprüfer zwar ihre Aufgabe wahrnehmen, aber seit Jahren nicht mehr auf den Hauptversammlungen selbst erschienen sind, um hier ihren Bericht vorzutragen. Daher wurde Stefan Peters zum neuen dritten Kassenprüfer ernannt.
Turnusgemäß mussten Teile vom Vorstand und erweiterten Vorstand neu gewählt werden. Alle Amtsinhaber standen weiter zur Verfügung und wurden einstimmig wiedergewählt. So bleibt Mirko Scholl weiterhin 2. Vorsitzender, Julia Löhmann Schriftführerin, Friedrich Fäsing Jugend- und Frauke Eilers Sportwart/in sowie Hajo Bengen Regattaleiter. Nach dem Tod eines Mitgliedes des Ältestenrates wurde dieser neu aufgestellt und um zwei Personen verstärkt. In dieses Gremium zogen Paul-Martin Rump, Hermann Peters, Hans-Georg Peters, Eckart Lüling und Heiko Tiemann ein.
Nachdem im Vorjahr die bestehende Hafenkommission aufgelöst wurde, stand nun eine Verjüngung dieses Gremiums an. Vier junge Segler hatten sich für diese Aufgabe bereit erklärt, die neue Hafenkommission besteht nun aus Dirk und Jan Fisser, Johannes Bracht und Johann Weers,
Nur fünf der insgesamt 17 Personen, die für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurde, waren tatsächlich anwesend. Überhaupt ließ die Beteiligung an der Versammlung mit weniger als 50 Personen zu wünschen übrig. Mit den entsprechenden Ehrennadeln und eigens gefertigten Urkunden aus der Feder von Inselmaler Friedrich Fäsing konnten ausgezeichnet werden: Für 25jährige Mitgliedschaft: Hartmut Pageler, Helge van Freeden, Dr. Andreas Körtgen. Für 40 Jahre: Heino Behring, Peter Hahn, Franz und Uwe Kattwinkel, Siegfried Bieler, Dirk Hahn, Thomas Breeden, Hermann und Udo Rehfeldt, Stefan Peters und Peter Heiken. Für 50jährige Mitgliedschaft: Gerrit Riepen. Für 60 Jahre: Walter Brunke und Hildegard Endelmann. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Aus- aber auch Eintritte. Zudem waren drei Mitglieder verstorben, mit einer Schweigeminute gedachte man Ehrenmitglied Karl Pilz, dem langjährigen Segelschullehrer Franz Veit und dem auswärtigen Mitglied Max Lange.
Jugendwart Friedrich Fäsing berichtete über ein Seglerwochenende im vergangenen Jahr mit einem externen Segellehrer, woran 16 Jugendliche und Kinder teilnahmen. Es seit wichtig, junge Leute an den Segelsport heranzuführen, doch sei dieses sehr zeitaufwändig. Wünschenswert sei daher eine weitere Person, die in der Jugendarbeit aktiv mitwirkt.
Viel Anklang fand auch wieder das Ansegeln nach Greetsiel und Absegeln nach Norddeich. Bei der Durchführung der Regatta sind aber aufgrund der schlechten Beteiligung Änderungen vonnöten. Sehr gut bewährt hat sich der im Vorjahr angeschaffte Multi-Mover, ein elektrisch betriebenes Zuggerät für die Bootswagen.
Vereinsmitglied und Architekt Michael Deisenroth stellte zwei Entwürfe vor, wie eine Restauration am Bootshafen aussehen könnte. In den Gebäuden wurde auch Platz für ein Hafenmeisterbüro eingeplant. Es entwickelte sich eine rege Diskussion, die sich aber mehr auf die genaue Nutzung des Gebäudes bezog, denn es herrschte Einigkeit darüber, dass so etwas an den Bootshafen gehört. Unter den Mitgliedern gäbe es einige Investoren, die den Bau unterstützen würden, so Weers. Als Standort wird der Platz östlich vom Grillplatz gewünscht. Der SKJ will nun entsprechende Anträge auf eine Baugenehmigung stellen und ausloten, was möglich ist.
Für die kommende Saison wurde vonseiten des Vorstandes festgelegt, dass die Baggerkosten mit dem Eggenboot nicht über das Niveau der Vorjahre steigen dürfen. Große Hoffnungen im Fortgang in Sachen Schlickproblem legt der SKJ auf den neuen Bürgermeister Dr. Tjak Goerges und dem neuen Rat. Zudem laufen zum Ende des kommenden Sommers die Zehn-Jahres-Verträge der Dauerlieger aus, hier muss man klären, wie es dann weiter geht. Außerdem will man die Internet-Seite vom SKJ modernisieren und anpassen, nachdem man nun mit dem Heidelberger Michael Gindele ein neues Mitglied im SKJ hat, der einen Betrieb mit dem nötigen Know-how hat und seine Hilfe angeboten hat. Auch die Termine für die kommende Saison wurden bekannt gegeben. So findet am 18. Februar das Labskausessen im Bootshaus statt, das Ansegeln wird am Wochenende 13./14. Mai durchgeführt und die Segelregatta mit Regattaball soll am 12. August starten.
Unser Foto zeigt die wiedergewählten Mitglieder vom Vorstand und erweiterten Vorstand, die neue Hafenkommission und die geehrten Mitglieder, soweit sie an diesem Abend da waren. Die Entwürfe des Gebäudes am Bootshafen werden wir in den nächsten Tagen nochmal hier vorstellen.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN