Der Segelklub Juist (SKJ) kann zuversichtlich in die kommende Wassersportsaison starten. Nachdem es einigen Wirbel gab, weil dem Verein zwischendurch die Schlickräumung mittels Eggenboot untersagt wurde (JNN berichtete), konnte schließlich das Verfahren doch angewandt werden, und des funktionierte in diesem Jahr dank eines neuen Räumbootes so gut wie nie zuvor. Ende dieser Woche können die Arbeiten abgeschlossen werden, im Hafen beträgt die Wassertiefe jetzt bei Hochwasser zwei Meter, teilweise auch 2,20 Meter.
Nachdem in den letzten Jahren das Räumboot "Bizon" des Delfzijler Wasserbauunternehmen Heuvelmann-Ibis eingesetzt wurde, musste der SKJ sich in diesem Jahr nach einem Ersatzschiff umsehen, weil der Niederländer zu einem Hafenbauprojekt in die Karibik verschifft worden ist. Im Nachhinein erwies sich dieses als Glückfall, denn man wurde mit dem Jade-Dienst aus Wilhelmshaven handelseinig, dieser sollte den Bootshafen mit ihrem Eggenboot "Jade-Taucher" bearbeiten. SKJ-Vorsitzender Olaf Weers ist begeistert von dem neun Schiff: "Es ist größer und leistungsfähiger als der Bizon und arbeitet sehr viel effektiver."
Weers hat festgestellt, dass es der Besatzung vom "Jade-Taucher" gelungen ist, mindestens 1,50 Meter Schlick aus dem Hafen zu entfernen, damit ist er jetzt deutlich tiefer als in den Vorjahren. Für 2016 ist man damit bestens gerüstet. Allerdings haben die Bootsfahrer damit erst mal eine Perspektive für die kommende Saison, eine große Lösung, wie es in der weiteren Zukunft laufen soll, steht derzeit noch aus.
Und noch etwas bereitet dem SKJ Sorgen. Weers: "Ich bekomme jeden Tage mehrere Emails von besorgten ostfriesischen Wassersportlern, ob sie denn überhaupt zum Musikfestival oder Pfingsten nach Juist fahren können, denn der Hafen sei ja total verschlickt." Auch die Internet-Seite "Wattsegler" verbreitete eine Falschmeldung und bezweifelte in einem Artikel, ob man in diesem Jahr überhaupt eine Tiefe von 1,20 Metern erreichen würde. "Wir haben jetzt viel Energie und Geld investiert, um den Hafen wieder betriebsbereit zu kriegen, jetzt hoffen wir, dass er auch von den Wassersportlern wieder angenommen wird." Wenn zum kommenden Wochenende alle Stege wieder an Ort und Stelle sind, wird der Bootshafenbetrieb in vollem Umfang aufgenommen.
Unsere Fotos entstanden bei Ebbe. Auf einem Foto kann man gut erkennen, wie viel Schlick entfernt wurde, denn im Bereich des sehr viel höher liegenden Steges war das Räumboot noch nicht. Ein weiteres Foto zeigt die während der Arbeiten zusammen gelegten Stege. Auf dem dritten Foto blickt man in Richtung Aufgang. Im Bereich des ersten Steges wurde noch nicht geräumt, unterm zweiten Steg wurde geräumt, so kann man erkennen, wie viel tiefer dieser nun bei Ebbe liegt. Auch zum Kran hin ist wieder eine tiefe Zufahrtsrinne entstanden.
JNN-FOTOS (4): STEFAN ERDMANN