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Aus der Region: Patron: Norder Rat plant Angriff auf den Juister Tourismus

Beigetragen von S.Erdmann am 08. Mai 2013 - 20:13 Uhr

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Mit Unverständnis reagiert der Juister Bürgermeister Dietmar Patron auf die in einem Pressegespräch verlautbarten Pläne der Gruppe SPD/Grüne der Stadt Norden zur weiteren Vorgehensweise im Norddeicher Hafen. "Für mich sind diese Forderungen ein Angriff auf den Juister Tourismus", so Patron. SPD und Grüne planen eine Ablehnung der Änderung des Bebauungsplanes Nr. 92, der am kommenden Dienstag auf der Tagesordnung des Norder Gemeinderates steht.

Bereits seit dem Wechsel der Norderneyer und Juister Schiffsanleger im August 2009 ergaben sich für den Juistverkehr erhebliche Einschränkungen unter anderem durch die Reduzierung der Abfertigungsflächen (Wir berichteten). "Wir müssen mit erheblich weniger Platz auskommen, obwohl im Gegensatz zum Norderneyverkehr eine sehr viel intensivere Gepäcklogistik von Nöten ist", so der Juister Verwaltungschef. Hinzukäme, dass es durch die Fahrbahn, die zwischen Abfertigungsfläche und Parkplatz auf der Mole hindurchführt, zu einer Gefährdung der Fußgänger käme.

Am Gründonnerstag in diesem Jahr gab es eine Ortsbegehung auf der Mole mit Vertretern des Norder Rates, an diesem nahm auch Patron teil. Dabei konnte er nochmals diese Schwachstellen aufzeigen und stieß bei vielen Norder Ratsmitgliedern auf offene Ohren. Die Lösung zeigte Patron auch gleich auf, nämlich die Verlegung der Straße parallel zum Bahndamm. Damit hätte man eine große Fläche geschaffen und die Gefahr erheblich reduziert. Der Inselbürgermeister weiter: "Untersagt man dann noch allen Parkserviceunternehmen eine Fahrzeugannahme auf der Mole, würde dies den Verkehr zusätzlich beruhigen und für mehr Parkfläche auf der Mole sorgen." Auch dieser Wunsch wurde insbesondere von den Norddeicher Ratsmitgliedern positiv gesehen, hat Norddeich doch das Problem des "Wildparkens", was bedeutet, dass die privaten Parkanbieter die übernommenen Fahrzeuge auf allen möglichen privaten und öffentlichen Parkplätzen in Norddeich abstellen.

Jetzt allerdings soll der Juister Schiffsanleger nach Vorstellung der Mehrheitsfraktion des Norder Stadtrates in den östlichen Bereich des Hafens verlegt werden. Unvorstellbar für den Juister Bürgermeister, hat doch Niedersachenports, der Eigentümer des Norddeicher Hafens, bereits deutlich gemacht, dass die Wasserflächen im Osthafen auf keinen Fall eine Verlegung des Juister Anlegers dorthin rechtfertigen. Ganz im Gegenteil, durch die Ansiedlung von Dong energy, würde der Platz nur noch viel enger. Nicht nur auf dem Wasser, auch auf der kleinen Landfläche im östlichen Bereich erscheint eine optimale Abwicklung der Verkehre ausgeschlossen.

Der Westhafen bleibt die einzige Lösung, so der Bürgermeister, und macht deutlich, warum: Die Gemeinde Juist hat sich mit ca. 50.000 € an der dringend erforderlichen Sanierung des Bahnsteigs auf der Mole beteiligt. Patron: "Es ist schon außergewöhnlich, dass eine Kommune Geld in die Hand nimmt für ein Projekt, welches nicht in ihrem Gebiet liegt. Aber wir Juister haben die Notwendigkeit der Erneuerung gesehen, gerade im Hinblick auf unsere Urlauber, von denen inzwischen rund 30 Prozent per Bahn anreisen."

Während des Entscheidungsprozesses gab es keinerlei Signale von der Stadt Norden, eine Änderung des Bahnhofeingangs für die Juistgäste zu überlegen. Der Eingang für den Juistanleger liegt weiterhin im Westen und wurde ebenfalls saniert. Das war auch den Norder Politikern bekannt, denn diese haben schließlich den Beschluss zur Cofinanzierung durch die Stadt mitgetragen. "Wie sollen bitte bei Schaffung einer Anlegestelle im Osthafen unsere Gäste zur Fähre kommen", fragt sich Patron, "sie müssen den Norderney-Verkehr kreuzen und haben eine erheblich längere Strecke zu Fuss zu bewältigen. Das ist kein gutes Signal gerade für unsere älteren Urlauber!"

Als weiteren Standortvorteil sieht er die Chance, im Westhafen ein modernes Abfertigungsgebäude errichten zu lassen. Die Reederei Norden-Frisia hat das marode Gebäude erworben und möchte es komplett modernisieren. Bezüglich der Gestaltung gab es auch bereits konstruktive Gespräche mit der Stadt. Ebenso hat das Berumburer Architekturbüro Torsten Janssen im Auftrag der Reederei bereits einen Plan für ein ansprechendes und modernes Gebäude erstellt. Patron: "Lese ich aber nun, dass wir in den Osthafen sollen, kann ich Herrn Stegmann nur empfehlen, keinen Cent in das Objekt zu investieren." Abschließend macht Patron noch einmal deutlich, das der Norddeicher Hafen einen ganz klaren Auftrag zu erfüllen hat, nämlich der Versorgung der Inseln.

Unser Foto zeigt einen Plan, der in Norddeich bei der Juist-Abfertigung hängt. So stellt sich der Berumburer Architekt Torsten Janssen das neue Abfertigungsgebäude vor, welches nur Sinn macht, wenn der Juistverkehr an der "Brücke 1" auf der Westseite der Mole bleibt.
JNN-Foto: Stefan Erdmann

 
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