Am 7. und 8. November fand auf Langeoog das diesjährige Treffen der Verwaltungsspitzen und der Tourismusverantwortlichen der ostfriesischen Inseln statt. Die große Runde des Treffens findet jährlich auf einer anderen Insel statt und beschäftigt sich mit allen aktuellen die sieben Inseln betreffenden Fragen. Es ist guter Brauch, dass interessierte Ratsmitglieder an diesen Treffen teilnehmen können. Ein halbes Jahr versetzt treffen sich nur die Bürgermeister und Allgemeinen Vertreter an einem zentral gelegenen Festlandsort, um ganz spezielle Themen die Inselgemeinden betreffend zu beraten.
Auf der Tagesordnung standen Themen wie die Wohnungsfrage für Einheimische und die Bausituation, Verkehrsprobleme, Ganztagschulen, aktuelle Fragen des Tourismus und andere. Als Einleitung hielt der Gastgeber, Bürgermeister Uwe Garrels, einen Kurzvortrag, in dem er das Einende und das Trennende anschnitt und dafür plädierte, dass die Inseln gerade in der Zeit des Wandels den intensiven Meinungsaustausch und den Schulterschluss suchen müssten, damit sie als Orte von touristischer Spitzenklasse und als attraktive Lebensorte für Einheimische gegen viel andere Wettbewerber bestehen können.
Breiten Raum nahmen die Beratungen zur Wohnraumversorgung für Einheimische ein. Die hohen Kosten und das fehlen ausreichend großer und moderner Mietwohnungen berührt alle Inseln gleichermaßen. Ebenso der sich durch den demografischen Wandel und die extrem hohen Immobilienpreise in starkem Wandel befindliche Ferienwohnungsmarkt. Hier gibt es einen klaren Trend zur Professionalisierung durch Vermietungsunternehmen, während die inhabergeführten Ferienwohnungen weniger werden, weil sie erst in hohem Alter abgegeben bzw. verkauft werden.
Alle Inseln versuchen verschiedene Instrumente zu nutzen, um den starken Trend zum Wegverkauf zu bremsen, wie Festsetzungen in den Bebauungsplänen, Anwendung von seit langem vorhandenen Erhaltungssatzungen und privatrechtliche Regelungen. Auch anderen Gemeinden ist derzeit wegen nicht ausgeglichener Haushalte die Investition in Mietwohnhäuser unmöglich, so dass sie nach Modellen bzw. Investoren suchen, die die Umsetzung der Bauvorhaben ermöglichen. Den "Stein der Weisen" hat dabei noch niemand gefunden.
Im Zusammenhang mit der unzureichenden Möglichkeit, Mietwohnungen von Ferienwohnungen zu unterscheiden und erstere durch das Baurecht besonders zu schützen, streben die Inseln eine gemeinsame Initiative zur Änderung des Baurechtes an und freuen sich in diesem Zusammenhang über ein Angebot des ostfriesischen Landtagsabgeordneten Holger Heymann zu einem gemeinsamen Spitzengespräch in Hannover, auf das sich die Insulaner intensiv vorbereiten werden.
Am Abend trafen sich die Inselvertreter zu einem gemeinsamen Essen im Restaurant "Seekrug" mit anschließenden intensiven Gesprächen bis in den späten Abend. Dieser gemeinsame Abend ein Kernelement der Zusammenkunft, denn ohne besonders gute persönliche Kontakte wären die sieben Inseln lange nicht so gut vernetzt, wie es heute der Fall ist. Am zweiten Tag wurden u. a. die verschiedenen Inselregelungen zu Kurbeitrag und Fremdenverkehrsabgabe intensiv diskutiert. Mit einem gemeinsamen Inselrundgang endete die Zusammenkunft am Freitagmittag. Das nächste gemeinsame Treffen wird im kommenden Jahr auf der Nachbarinsel Baltrum ausgerichtet werden.