Große Geschlossenheit zeigt der Juister Rat auf seiner letzten öffentlichen Sitzung am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule" mit dem Ergebnis, dass die neue Saunalandschaft auf dem Dach des Erlebnisbades nunmehr doch gebaut wird. Nach nur zwanzig Minuten waren sechzehn Tagesordnungspunkte abgehandelt und Bauaufträge in Höhe von 1.800.638,37 Euro vergeben.
Am vergangenen Donnerstag wurde die Entscheidung noch vertagt, weil die Ausschreibung ergab, dass sich die Baukosten um 200.000 Euro erhöht hatten. Insbesondere die Gruppe Bündnis Juist konnte sich nicht dazu durchringen, den Eigenanteil der Gemeinde zu erhöhen. Letztlich entschieden sich alle Partien und Gruppierungen für die Vertagung, wobei der Bürgermeister den Auftrag erhielt, soweit möglich, gesicherte Zusagen zu weiteren Fördermitteln einzuholen.
Diese Aktion war von Erfolg gekrönt, wie Bürgermeister Dietmar Patron nun bekannt gab. Am Vortag gab es in Aurich ein Gespräch, an dem neben dem Bürgermeister auch die Ratsmitglieder Meint Habbinga und Gerd Rinderhagen, sowie vonseiten des Landkreises Landrat Harm-Uwe Weber und der Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, Karl-Heinz Bakenhus, teilnahmen.
Die Kreisverwaltung steht dem Projekt Saunalandschaft weiterhin positiv gegenüber. Landrat Weber sprach sich zudem aus Gründen der Attraktivität für den Bau der Sauna auch auf dem Dach des Erlebnisbades aus. Die bisher vom Landkreis genehmigten 5 Prozent Fördermittel für das Projekt (80.000 Euro) können - vorbehaltlich eines entsprechenden Beschlusses durch den Wirtschaftsausschuss und dem Kreistag - dann auf insgesamt 20 Prozent der aktuellen Baukosten aufgestockt werden. Hierzu bedarf es eines Änderungsantrages durch die Inselgemeinde, der kurzfristig gestellt werden soll.
Auch Meint Habbinga (Gruppensprecher Bündnis Juist) sprach von einem erfolgreichen Tag, denn durch diese Lösung würde man dem Willen des alten Rates gerecht, der damals schon den Eigenanteil der Gemeinde mit 1,2 Mio. Euro als feste Marke gesetzt hatte. Gerd Rinderhagen (CDU) nannte es "einen guten Tag für Juist". Es war ein kritisches, aber gutes und erfolgreiches Gespräch in Aurich.
Somit konnten die Aufträge für die einzelnen Gewerke gemäß den abgegebenen Angeboten erteilt werden. Der größte Posten mit 526.000 Euro sind hierbei die Rohbauarbeiten, dieser Auftrag ging an eine Bauunternehmung im emsländischen Lingen. Lediglich die Erstellung der Saunaanlage ging an eine Firma in Schwäbisch Hall, alle andere Aufträge blieben im nördlichen Niedersachsen. Neben Betrieben aus dem Bremer und Oldenburger Raum blieben die Fliesen-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten, sowie die Maler- und Bodenbelagsarbeiten in Ostfriesland, den Zuschlag für die Tischlerarbeiten ging an eine Fachfirma im Saterland.
Erfreulich schließlich auch der einzige Punkt des Berichtes vom Bürgermeister über wichtige Angelegenheiten. Patron verkündete, dass ab dem heutigen Tag ein neues Bürgerinformationssystem zur Verfügung steht. Auf der Internetseite der Gemeinde (www.gemeinde-juist.de) stehen jetzt alle Sitzungstermine, Tagesordnungspunkte und Sitzungsprotokolle bereit. Auch können zukünftig öffentliche Beratungsvorlagen dort abgerufen werden.
Wegen Ortsabwesenheit nahmen Claas Stegmaier (SPD), Hans-Ludwig de Vries und Björn Westermann (beide CDU) sowie die Gleichstellungsbeauftragte Anette Moritz nicht an der Sitzung teil.