Auf der letzten öffentlichen Sitzung des Bäderausschusses am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus ging es am Montagabend fast ausschließlich um den Juist-Katalog (Prospekt) für 2013. Wegen der immer geringer werdenden Versandzahlen des Prospektes und der hohen Kosten für die Inserenten sehen einige Ausschussmitglieder die Weiterführung in seiner bisherigen Form als kritisch an. Wenn die derzeitige Katalogreihe im kommenden Jahr ausläuft, will man sich Gedanken um ein neues Konzept machen.
Die Kosten für den Druck des Kataloges und des Zusatzkataloges für Pauschalangebote für 2013 werden mit 62.802,25 Euro zubuche schlagen. Der Ausschuss gab dem Rat die Empfehlung, die Aufträge an die beiden jeweils günstigsten Druckereien in Braunschweig und Wattenscheid zu erteilen. Der Druck soll nur vorbehaltlich der Tatsache erfolgen, dass die Zimmervermittlung weiterhin bei der Kurverwaltung läuft. Die Entscheidung hierfür muss vor Druckbeginn erfolgen, als Termin wurde hier der 1. September festgelegt.
Marketingleiter Thomas Vodde führte aus, dass die Kataloge der Jahre 2000 bis 2005 mit einem Minus für die Kurverwaltung abschlossen. Seitdem werden in diesem Bereich aber schwarze Zahlen geschrieben, und seit diesem Jahr ist der Verlust der Vorjahre ausgeglichen. Auch über die Versandzahlen für den Katalog informierte er. So wurden 2003 noch 34.738 Exemplare versandt, im Vorjahr waren es nur noch 19.641 Stück. Nicht enthalten waren die Zahlen, die durch Dritte (z. B. Die Nordsee) verteilt wurden.
Die Frage, ob man diesen Katalog noch in der bisherigen Form brauche, warf Ausschussvorsitzender Björn Westermann (CDU) in den Raum: "Wenn ich dieselben Kosten habe, aber jetzt wesentlich weniger Personen mit dem Katalog erreiche, dann überlege ich mir als Vermieter, ob sich das für mich noch rechnet." Westermann hatte zudem alte Kataloge verglichen, von früher 300 Betrieben seien jetzt nur noch 170 dort mit einer Anzeige vertreten. Bürgermeister Dietmar Patron gab zu bedenken, dass es viele Vermietbetriebe zwischenzeitlich gar nicht mehr gibt. Vodde bestätigte den Trend, dass viele Vermieter ihre Anzeigen und Fotos auf ein kleineres Format umstellten. Er plädierte dafür, den Katalog nicht infrage zu stellen, denn dieses Medium würde nie vom Internet verdrängt werden. Auch mache eine Teilnahme an Messen ohne einen Katalog keinen Sinn mehr.
Auch Gerd Rinderhagen (CDU) sprach sich für die Beibehaltung eines Kataloges aus, denn die gedruckten Medien, wozu er auch Hausprospekte und Weihnachtskarte von den Vermietern zählte, würden weiterhin nachhaltiger wirken als das Internet oder eine Email.
Diese Diskussion zog sich auch übergangslos in den nächsten Punkt, wo es um die Gebühren für den Katalog ging. Vodde verwies nicht ohne Stolz darauf, dass diese seit sieben Jahren unverändert sind. Erstmals können Anzeigenkunden in ihre Anzeigen jetzt einen QR-Code integrieren, um so mit dem IPhone oder Androidgerät direkt von der Kataloganzeige auf die Homepage des Betriebs zu verlinken. Lediglich bei der kleinsten Anzeigengröße ist dieses aus technischen Gründen (Auflösung im Internet) nicht möglich. Die Verwaltung wollte hierfür 25 Euro kassieren, jedoch stellte Ausschuss-Mitglied Michael Bockelmann (Mitarbeitervertretung) die Frage, ob man das nicht den Vermietern als Service kostenlos anbieten solle. Dieser Vorschlag wurde schließlich mehrheitlich angenommen.
Heike Heiken (Grüne/B 90) schlug vor, nachdem beim Katalog jetzt das alte Minus abgedeckt sei, die Preise für die Vermieter zu senken. Auch Meint Habbinga (Pro Juist) sah in Sachen Katalog und Gebühren viele Punkte, womit er nicht einverstanden sei. Besonders hält er die Preisgestaltung für sehr kompliziert. Er schlug aber dennoch vor, die Katalogreihe, die vom alten Rat und Ausschuss bis 2013 so erarbeitet und beschlossen wurde, im kommenden Jahr so laufen zu lassen. Dann soll für 2014 über ein neues Konzept nachgedacht werden. Habbinga: "Es muss auch eine neue Preisgestaltung her." Auf diesen Tenor einigten sich alle Beteiligten.
Weiter legte der Ausschuss das Titelbild für den Katalog 2013 fest, wobei man sich auf ein Motiv mit dem Seezeichen im Hintergrund einigte, zudem stelle es Juist als Fahrrad-Insel heraus. Ebenso wurden die Saisonzeiten im Katalog festgesetzt. Diese richten sich nach den Ferien, sind aber lediglich Empfehlungen, wovon die Vermietbetriebe abweichen können.
Als weiterer Punkt wurde die Kommuna-Treuhand aus Delmenhorst beauftragt, die Prüfung des Jahresabschlusses 2011 des Eigenbetriebes Kurverwaltung durchzuführen. "Warum müssen wir darüber noch abstimmen", fragte Michael Bockelmann, da die Prüfung bereits stattgefunden hat und das Abschlussgespräch für den nächsten Tag angesetzt war. Der Bürgermeister bedauerte, dass es versäumt wurde, den Punkt rechtzeitig abzuhandeln. Aus formalen Gründen sei dennoch das Votum des Ausschusses nötig.
Zu Beginn der Sitzung wurden Michael Bockelmann und Stefan Siedelmann als
Mitglieder des Bäderausschusses, der zugleich Werksausschuss der Kurverwaltung ist, verpflichtet. Hier gab es eine Änderung, weil der gewählte Peter Jansen in Kürze die Inselgemeinde als Mitarbeiter verlässt.
Unser Foto zeigt die Verpflichtung der beiden Neumitglieder im Bäderausschuss/Werksausschuss. V.l.n.r. Ausschussvorsitzender Björn Westermann, Michael Bockelmann, Stefan Siedelmann, Bürgermeister Dietmar Patron (sitzend).
JNN-Foto: S. Erdmann