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Heimatverein e.V.: Beteiligung bei "Aktion Saubere Insel" lässt zu wünschen übrig

Beigetragen von S.Erdmann am 05. Mär 2012 - 22:57 Uhr

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Im Mittelpunkt des Heimatvereines Juist stand auch im vergangenen Jahr wieder das Haus "Siebje". Heimatvereins-Vorsitzender Thomas Koch berichtete auf der kürzlich im Hotel "Friesenhof" durchgeführten Jahreshauptversammlung darüber, dass im Vorjahr die Heizung repariert werden musste, ebenso wurde der Garten rund um das vereinseigene Insulanerhäuschen in Ordnung gebracht.

Leider kam es beim gewünschten Kauf des Grundstückes im Berichtsjahr zu keinerlei Fortschritten. Bürgermeister Dietmar Patron ging ebenfalls darauf ein. Er sprach davon, dass in diesem Bereich die Baugrenzen sehr eng liegen, man müsse mit Bedacht an die Sache rangehen. Er schlug vor, dass sich Vorstand, Verwaltung und Rat noch mal wegen der Angelegenheit zusammensetzen sollten. Kassenwart Franz Tiemann berichtete, dass sich das Spendenkonto für das Haus "Siebje" gut entwickelt hätte, allerdings stünden auch in diesem Jahr wieder notwenige Instandsetzungsarbeiten an. So müssen Malerarbeiten in Angriff genommen und die Haustür erneuert werden. Ein wichtiger Teil zur Finanzierung des Unterhaltes kommt neben der Dauerpächterin des Westhauses auch von den wechselnden Ausstellungen im Ostteil. Auch in diesem Jahr würden wieder elf verschiedene Ausstellungen dort zu sehen sein.

Ein Schwerpunkt des Vorjahres war auch die Ausrichtung des Treffens "Insulaner unner sück", welches turnusgemäß auf Juist ausgerichtet wurde. Es seit nicht so einfach, die entsprechenden Unterkünfte für eine so große Zahl von Gästen zu bekommen, so Hans-Georg Peters, Vize-Vorsitzender vom HV, dennoch habe alles sehr gut geklappt und man könnte mit dem gesamten Ablauf sehr zufrieden sein. Koch sprach besonders Heike Habbinga und Hans-Georg Peters als Hauptorganisatoren einen Dank für ihre Arbeit aus.

Vorstandsneuwahlen standen nicht an. Gesa Bleydorn wurde allerdings kommissarisch zur Kassenprüferin ernannt, da der bisherige Amtsinhaber Andreas Spohr die Insel verlassen hat. Auch trat Andreas Arneke als Chef der Theatergruppe "Antjemöh" ab. Leider gab es im vergangenen Jahr recht unterschiedliche Meinung zwischen ihm, dem Vorstand und auch der Bühnengang, so dass Arneke nicht mehr bereit sei, das Amt weiter zu führen. Derzeit führt Uda Haars als Regisseurin die Gruppe ebenfalls kommissarisch.

Die Vielfältigkeit innerhalb des HV zeigte sich dann bei den Berichten aus den einzelnen Untergruppen: Aus der Gruppe "Kunst auf Juist" berichtete Hans Kolde, dass die Gründung des Fördervereines Küstenmuseum bevorsteht; die entsprechenden Unterlagen zwecks Eintrag liegen beim Amtsgericht vor.

"Die Badefrau vor dem alten Warmbad steht noch vor der Saison wieder auf dem Sockel", versicherte er weiter. Derzeit ist eine neue Figur in Arbeit, denn die bisherige weist große Schäden durch Kupferfraß auf. Ein Dank ging auch an die Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann, ohne deren technische Möglichkeiten die Ausrichtung der Ausstellungen an verschiedenen Orten auf der Insel nicht möglich ist. Derzeit arbeite man an einer neuen Ausstellung mit Bildern des Juisters Künstlers Dieter Rother, die am 1. Mai eröffnet werden soll.

Gudrun Tiemann von der Volkstanz- und Trachtengruppe "Juister Hupfdohlen" berichtete von zahlreichen Veranstaltungen und einer gemeinsamen Fahrt nach Groningen. Im Gegensatz zu anderen Tanzgruppen herrsche derzeit ein leichter Männerüberschuss.

Zugleich fungiert Tiemann als Leiterin der neuen Linedance-Gruppe "Crows in Line", die sich im Vorjahr gegründet habe. Hier handele es sich um eine typische Tanzgruppe, die aus 14 Frauen und einem Mann bestünde. Ihren ersten Auftritt wird die neue Gruppe beim diesjährigen Insulanertreffen auf Baltrum am kommenden Wochenende haben.

Für die Bühnengang würden unbedingt noch Mitglieder gesucht, so Carsten Poppinga, denn derzeit habe man nur acht Aktive. So habe sich leider Jens Heyken, der jetzt Ratsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister wurde, aus Zeitgründen verabschiedet; besonders traurig sei die Gruppe über den plötzlichen und frühen Tod von Fred Sülwald im vergangenen Dezember.

Andreas Arneke berichtete über die sehr erfolgreiche Aufführung des Vorjahresstückes "Leven net as Robinson", wo gleich vier neue Spieler bei der Theatergruppe "Antjemöh" dabei waren. Er wünsche sich für die Zukunft besonders einen Nachfolger als Spöhlbaas, der es versteht, die Gruppe zusammen zu halten. Derzeit laufen die Proben für ein neues Stück auf Hochtouren, die Premiere ist für den 26. März geplant.

Leider bestünde die Forschungsgruppe "Alt Juist" derzeit nur aus ihm alleine, so Arneke dann zu diesem Punkt. Er bedauerte, dass seine aktive Helferin Steffi Loock (die jetzt Wundram heißt) die Insel verlassen hat. Sie habe sich um viele Dinge gekümmert und hinterließe hier - wie auch in der Theatergruppe - eine große Lücke.

Für die Gruppe "Jugenddisco" dankte Thomas Koch besonders Birgit Bürmann für ihre große Unterstützung. Die Gruppe trägt die Verantwortung für die beliebte Jugendveranstaltung im "Haus des Kurgastes" und stellte auch die Aufsichtspersonen.

Erika Rump ließ mitteilen, dass es die Gruppe "Plattdeutsch" quasi nicht mehr gäbe. Da immer weniger Kinder Plattdeutsch lernen wollten und sie zudem ein gewisses Alter erreicht hätte, wolle sie zukünftig keine Plattdeutsch-Kurse mehr durchführen. Der Vorsitzende bedauerte den Rückgang der plattdeutschen Sprache, dieses zeige sich z. B. auch in der eigentlich plattdeutschen Theatergruppe, wo von den sieben Spielern in diesem Jahr vier ihre Rollen in Hochdeutsch sprechen werden.

In ihrer Eigenschaft als Maibaumkönigin gab Heike Habbinga bekannt, dass für das Aufstellen und Bewachen des Maibaumes in diesem Jahr die "NO.PO.NI.RE.AG" zuständig sein wird. Sie bedauerte, dass die Bürokratie z. B. bei der Abgabe von Getränken am Maibaum im größer würde; von dem von Angela Merkel beschworenen Bürokratieabbau in Deutschland könne man hier wenig feststellen.

Ein weiteres Problem stelle die alljährliche Aktion "Saubere Insel" dar. Die Beteiligung würde von Jahr zu Jahr geringer, die Hauptlast trägt in jedem Jahr die Freiwillige Feuerwehr. Man müsse Wege finden, die Bürger wieder stärker zur Teilnahme zu motivieren. Der Bürgermeister meinte hierzu, wenn das Großreinemachen der Insel durch die Mitarbeiter vom Bauhof durchgeführt werden müssten, würden hierdurch Kosten in Höhe von rund zwölf- bis fünfzehntausend Euro entstehen.

Patron sprach zudem dem Heimatverein Dank und Anerkennung für seine vielfältigen Aktivitäten aus. Die Veranstaltungen vom HV wären ein wichtiger Bestandteil im Veranstaltungsprogramm der Insel. Auch freue er sich auf die bevorstehende Gründung des Fördervereines Küstenmuseum; schon jetzt sei er davon überzeugt, dass dieses eine große Hilfe für diese Gemeindeeinrichtung werden wird.

Bemängelt wurde die unattraktive und wenig aktuelle Internet-Seite vom Heimatverein. Hier sei nicht einmal die Tagesordnung der heutigen Versammlung zu finden. Kassenwart Franz Tiemann bedauerte auch, dass kaum Beiträge aus den Gruppen dafür kämen, man denke jetzt über Veränderungen nach.

Unsere Fotos zeigen:
Die Badefrau vor dem alten Warmbad, im Hintergrund das Haus "Siebje". Auf dem ersten Blick und im Vorbeifahren sieht alles ok aus.
Das zweite Foto zeigt eine Nahaufnahme vom Rückenbereich. Hier sieht man, wie weit die Zerstörung der Skulptur durch Kupferfraß bereits fortgeschritten ist. Jetzt wird eine neue Figur mit einer anderen Metalllegierung erstellt.
Das dritte Foto zeigt Andreas Arneke, der für seinen Rücktritt die Perücke aus dem letzten Theaterstück trug und dessen Rede eine modifizierte Version der Wulff-Rücktrittsrede war.
JNN-Fotos: Stefan Erdmann

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  3. https://juistnews.de/https://juistnews.de/Printer/artikel/2012/3/5/beteiligung-bei-aktion-saubere-insel-lasst-zu-wunschen-ubrig/
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