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Rat und Verwaltung: Bauausschuss konnte sich nicht zur neuen Saunalandschaft durchringen

Beigetragen von S.Erdmann am 13. Aug 2011 - 08:59 Uhr

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Ohne eine Beschlussempfehlung gab der Bauausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus den einzigen Punkt der Sitzung, nämlich die weitere Fortführung der Planung und Vorbereitung der Vergabe für die Neugestaltung der Sauna im Meerwassererlebnisbad zur endgültigen Entscheidung an den Rat. Der Punkt soll vor der Ratssitzung in der kommenden Woche noch mal in den Fraktionen beraten werden.

Bereits seit 2005 beschäftigen sich Verwaltung und Ratsgremien mit dem Thema Sauna. Doch damals und auch beim zweiten Anlauf vor drei Jahren wurde das Projekt immer wieder auf Eis gelegt, weil andere große finanzielle Projekte (Seebrücke) bewältigt werden mussten. Im Januar dieses Jahres beschloss der Rat schließlich die Neugestaltung. Allerdings nicht einstimmig, denn immerhin geht es um ein Auftragsvolumen von 1,6 Mio. Euro, wovon die Gemeinde einen Eigenanteil von 1,2 Mio. Euro selbst zu schultern hat. Hiervon sollen 900.000 Euro als Kredite aufgenommen werden, die restlichen 300.000 Euro liegen bereits aus Rücklagen aus dem Verkauf von Immobilien bereit.

Ausschussvorsitzender Gerd Rinderhagen (CDU) bedauerte, dass bei diesem für die Insel so wichtigen Thema nur so wenig Zuschauer vor Ort wären. Er sprach sich für das Projekt aus und zeigte sich zuversichtlich, dass die noch fehlenden 80.000 Euro als Kreiszuweisung fließen werden. Nach der Entscheidung im Januar wurde ein Förderantrag bei der N-Bank gestellt; von den erhoffen 25 Prozent wurden indes nur 20 bewilligt, Die fehlenden fünf Prozent wurden nun als Kreiszuweisung beantragt, hierüber wird allerdings erst der neue Kreistag nach den Wahlen entscheiden.

Prof. Dr.-Ing. Volker Droste als planender Architekt war ebenfalls auf der Sitzung und erläuterte noch mal die jetzt konkreteren Pläne und Kalkulationen. Er ging dabei auf die Bedenken einiger Ratsmitglieder von Januar ein, die befürchteten, dass sich die Sache wie bei den meisten öffentlichen Bauten verteuern würde. Er nannte die Summe von 1,6 Millionen Euro als maximale Obergrenze, an einigen Punkten könne zudem noch abgespeckt werden. Ansonsten zeigte er noch mal den Plan, die neue Saunalandschaft auf dem Dach vom Erlebnisbad bauen zu wollen. Danach sollen auf das westliche Ende vom Dach die Finnische Sauna, eine Ruheraum, ein Tauchbecken und ein Holzdeck als Ruhezone. Die Dampfsauna, eine Solesauna, ein weiterer Ruheraum, Duschen und andere Einrichtungen sollen ebenfalls eingebaut werden. Außerdem sieht Drostes Konzept für später die Möglichkeit der Erweitung der Anlage vor.

Bürgermeister Dietmar Patron warb beim Ausschuss um Zustimmung. Er sprach von einer zukunftsweisenden Planung und wies darauf hin, dass die derzeitige Sauna im Keller vom Bad schon lange nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Die Saunalandschaft auf dem Dach des Bades würde ein starker Anziehungspunkt werden. Auf die Nachfrage nach den Einnahmen verwies Patron auf eine durchgeführte Wirtschaftlichkeitsberechnung. Nach vorsichtigen Berechnungen geht man von einem Überschuss von 8.000 bis 10.000 Euro jährlich aus. Die Frage nach dem Zeitplan beantwortete er dahingehend, dass im November Baubeginn sein könnte, die Fertigstellung sei für Mai kommenden Jahres realistisch. Sollte bis zu diesem Termin nicht gebaut werden, geht der Verwaltungschef davon aus, dass die bereits bewilligten Fördermittel dann verfallen.

Marketingleiter Thomas Vodde sprach sich ebenfalls für den Bau aus. Er wies darauf hin, dass eine neue Saunalandschaft und auch eine Strandsauna als wünschenswert im touristischen Leitbild der Insel mit aufgenommen wurden. Man verspreche sich durch eine neuen Sauna eine bessere Auslastung in der Vor- und Nachsaison sowie den Gewinn von neuen Zielgruppen. Vodde: "Gesundheit wird der größte Konsummarkt der Zukunft werden. Schon jetzt werden 80 Millionen Euro dafür jährlich in Deutschland freiwillig ausgegeben." Zudem müsse man die "Marke Juist" weiterbringen, denn "Juist hat die anspruchvollsten Gäste der Ostfriesischen Inseln."

Wie schon bei der Ratssitzung im Januar übertrug sich auch jetzt die Euphorie der Verwaltungsspitze angesichts der Finanzierung nicht so recht auf die Ausschussmitglieder. Axel Rippe (CDU) stellte schließlich den Antrag, keine Beschlussempfehlung an den Rat zu geben. Auch Fraktionsvorsitzende Inka Extra (CDU) und SPD-Ratsmitglied Michael Abel wollten noch mal in den Fraktionen beraten. "Eigentlich hätte ich schon gerne ein Votum vom Bauausschuss", entgegnete der Bürgermeister, dennoch ließen sich die Ausschussmitglieder nicht umstimmen. Jetzt ist der Rat am kommenden Mittwoch, den 17. August, gefragt. Die Sitzung ist ebenfalls öffentlich, sie findet um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule" statt.

Unser Foto zeigt, wie der neue Saunabereich auf dem Dach vom Erlebnisbad aussehen würde. Die Planzeichnung wurde uns mit Genehmigung der Inselgemeinde vom Architekturbüro Droste, Droste & Urban aus Oldenburg freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

 
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