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Rat und Verwaltung [1]

Rat und Verwaltung: Uneinigkeit über die Anzahl der Anlegestege im Fährhafen

Beigetragen von S.Erdmann am 20. Mär 2025 - 12:23 Uhr

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Einige Auftragsvergaben gab es auf der letzten Sitzung vom Bau- und Umweltausschuss. Außerdem wurde über zahlreiche Angelegenheiten aus dem Baubereich bei den Kenntnisgaben der Verwaltung informiert.

Die Vergabe für die Jahreskanalreinigung für die Jahre 2026 bis 2028 erfolgte an die Firma A. Pläsier Entsorgungsbetriebe aus Norden, wobei die Auftragssumme sich auf 155.904,88 Euro Brutto beläuft. Zwar hätten sieben Betriebe die Ausschreibung angefordert, aber am Ende blieb nur das Angebot von Pläsier auf dem Tisch. Ausschussmitglied Björn Westermann (Pro Juist) war der Ansicht, dass man sich so eine Ausschreibung sparen könnte, denn die anderen Anbieter schieden von vorneherein aus, weil sie schwerere Fahrzeuge hätten, für die die Juister Straßen nicht ausgelegt seien. Lediglich Pläsier hätte Spülfahrzeuge, die man einsetzen könnte. Damit findet ein Wettbewerb quasi nicht statt. Auch Frank Endelmann (Pro Juist) empfahl der Verwaltung, mal bei anderen Betrieben nachzufragen, wie schwer deren Fahrzeuge tatsächlich sind. Jens Wellner (CDU) sprach davon, dass durch diese Problematik besonders die Gastronomie betroffen sei, die sehr hohe Kosten für das Reinigen ihrer Fettabscheider bezahlen müssten, was ebenfalls nur durch die Norder Firma geschehen kann.

Die Vergabe für die Planungsleistungen zur vorgesehenen Erneuerung der Abwasserdruckleitung vom Dorf zur Kläranlage wurde einstimmig beschlossen, den Zuschlag erhielt das Ingenieurbüro Rainer Feldmann aus Norden. Die Auftragssumme beträgt hierbei 287.413,03 Euro. Wie Carina Janssen-Visser von der Abteilung Bauunterhaltung dazu anmerkte, will die Firma Feldmann gerne nach Juist kommen und den Rat über die gesamte Planung des Projektes informieren.

Die Firma Tell Bau GmbH aus Norden erhielt den Aufrag, eine Schotterstraße beim neuen Feuerwehrgerätehaus für die Kanalunterhaltung einzurichten. Dabei geht es um drei Kanalschächte hinter dem Neubau, die für eine funktionierende Infrastruktur der Insel von großer Wichtigkeit sind. Durch die Baumaßnahme ist der Boden so weich, dass man mit keinem Kanalreinigungsfahrzeug mehr an die Schächte heranfahren kann. Das Auftragsvolumen liegt bei 42.133,55 Euro. Die Firma Tell hat alle benötigten Geräte und Maschinen vor Ort, da sie die Außenanlagen am Neubau erstellt und für die Schotterstraße ein Nachtragsangebot abgab.

Am Tag der Sitzung sei zudem die technische Übergabe vom „Seeferienheim“ an die Inselgemeinde erfolgt. Jetzt will man sehen, was gemacht werden muss, um die Technik wieder in Betrieb zu bekommen.

Unter den Kenntnisgabe informierte der Bürgermeister darüber, dass die Baggerung bzw. Spülung des Hafens anstehen. Hierzu kommt die „Seekrabbe“ von N-Ports am 24. oder 25. März nach Juist, die „Utlandshörn vom NLKWN kommt am 1. April dazu. Ein Gespräch hinsichtlich der Sandbank im Fährhafen konnte noch nicht stattfinden, weil der NLWKN-Vertreter erkrankt war.

Überhaupt müsse man Gespräche mit dem Land führen, was den Hafen angeht, so Goerges. Bereits in alten Protokollen vom Hafenbau 1982 war zu lesen, dass sich die Kommune nicht in der Lage sieht, einen Hafen dauerhaft zu unterhalten. Juist bekäme keinerlei Fördermittel für den Unterhalt, während die anderen Inseln, wo die Häfen durch N-Ports (früher Niedersächsisches Hafenamt) betrieben werden, Millionen an Fördergelder erhielten.

Wenig Anklang fand Goerges sein Hinweis, dass man mit dem Planungsbüro Bröggelhoff in Abstimmung stehe, was die Errichtung eines neuen Schwimmanlegers im Hafen angeht. Derzeit gibt es noch drei Anleger, einen für die Seenotretter, einen für den Töwi und den dritten für den Inselexpress. „Wir wissen von nix,“ so Björn Westermann, der auch aktiver DGzRS-Rettungsmann ist. Der Steg des Rettungsbootes „Hans Dittmer“ ist stark abgängig, jetzt sei ein langes Planverfahren für einen neuen Steg nahezug abgeschlossen. Westermann: „Da muss jetzt was passieren, ein neues Verfahren für alle drei Nutzer wird wieder Ewigkeiten dauern.“ Auch Frank Endelmann und Jens Wellner, der zugleich Hafenmeister ist, hatten noch nichts davon gehört, dass es so einen Anleger geben soll. Es wäre lediglich mal ein gemeinsamer Anleger für beide Fähranbieter angedacht.

Weiter wurde über einen neuen Platz für den Rettungshubschrauber informiert, hier wolle man demnächst Tests auf der ehemaligen Mülldeponie an der Flugplatzstraße durchführen, da man den Hubschrauber gerne aus dem belebten Hafengebiet raus haben möchte. Ebenfalls soll es Tests mit einer Straßenreinigungsmaschine auf Juist geben.

Der Verwaltungschef berichtete auch von der Beschwerde eines Bürgers hinsichtlich des Lagerplatzes südlich vom Nordsee-Hotel auf dem Zwischendeichgelände. Hier können auch Pferdeanhänger abgestellt werden, allerdings würden dort mehr und mehr andere Dinge hingestellt. Die Verwaltung will das prüfen.

Unser Foto zeigt die drei Schwimmanleger im Osthafen. Vorne der Anleger der Reederei Töwerland Express von Jörg Schmidt, dahinter der Anleger der DGzRS mit dem Rettungsboot „Hans Dittmer“, dann der Anleger der Reederei Cassen-Tours (Norden-Frisia) mit Plätzen für den großen Inselexpress und die kleinen Express-Fähren.
Das zweite Foto zeigt der Anleger der Seenotretter mit dem Juister Rettungsboot "Hans Dittmer". Dieser ist stark abgängig, besonders die hölzernen Haltedalben sind stark abgenutzt und drohen bei entsprechender Belastung zu brechen.

TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN

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