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Rat und Verwaltung: Neue Insel-Lotsin ist gekommen um zu bleiben

Beigetragen von S.Erdmann am 10. Dez 2024 - 12:30 Uhr

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Erst hieß die neu geschaffene Stelle bei der Inselgemeinde Quartiersmanagerin, später wurde daraus Insel-Lotsin. In jedem Fall ein Job, der sich weniger mit dem Tourismus und Gästen beschäftigt, sondern vielmehr handelt es sich um eine Ansprechpartnerin für die Gemeinwesenarbeit. Das ist ein partizipativer Ansatz der Sozialarbeit, der sich an den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort orientiert. Seit dem 1. Oktober hat nun Susanne Schnake diese Aufgabe übernommen.

Die erste Quartiersmanagerin war Anne Böing, die in guter Erinnerung blieb, weil sie ein informatives Heft für Personen, die neu auf die Insel zogen, erstellt hatte. Sie fand später bei der Stadt Norderney bessere Arbeitsbedingungen vor und macht nun dort denselben Job. Ihre Nachfolgerin Reni Kuhls war schnell überall präsent, aber noch schneller wieder von der Insel verschwunden, von den Gründen war in der Öffentlichkeit nichts mehr zu hören.

Und nun bekam Susanne Schnake den Zuschlag für diesen Job und sie stellte erst einmal klar: „Ich bin gekommen, um zu bleiben.“ Sie liebe die Insel und wolle hier „nicht nur wohnen, sondern leben.“ Derzeit richtet sie ihre Wohnung im Loog ein, wo es ihr wegen der Nähe zu Strand, Hammersee, Dünen und Natur sehr gut gefällt.

Schnake wurde 1973 in Bad Oeynhausen geboren, wuchs in Hüllhorst (Landkreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen-Lippe) auf und lebte seitdem dort. „Groß geworden bin ich auf dem Fußballplatz, denn mein Vater war Platzwart“, erzählt sie, „Laufen und Radfahren habe ich aber auf dem Campingplatz von Schillig im Wangerland gelernt, wo wir immer Urlaub machten.“

Sie ist staatlich anerkannte Sozialpädagogin und Resilienz-Trainerin, vor ihrem Umzug nach Juist hatte sie 15 Jahre lang mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen gearbeitet und war zuletzt zwei Jahre lang Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Minden in Westfalen.

Seit zehn Jahren ist sie Juisturlauberin – auch im Winter, wenn wegen Eisgang kein Schiff fuhr - , zudem hatte sie auch mal eine Mütterkur im Evang. Kurzentrum „Die Insel“ auf Juist durchgeführt. Die neue Insel-Lotsin ist Mutter von zwei Kindern, die sind nun groß und ausgezogen, was für sie hieß: „Zeit für einen Aufbruch, etwas neues machen.“

Zuerst einmal führte sie eine Planwagenfahrt mit den Juister Senioren zur Domäne Bill durch, was viel Anklang fand. Sie selbst sei Sven Ahrends sehr dankbar, der nach dem Aufenthalt auf der Domäne spontan sagte, die Kaffeetafel ginge aufs Haus. Mit den Jugendlichen hat sie die Weihnachtspräsente für die Seniorenfeier der Gemeinde und der Inselkirche gebastelt; am 17. Dezember führt sie mit allen interessierten Insulanern innerhalb des Lebendigen Adventskalenders einen Bastelnachmittag im Nationalpark-Haus durch, wobei Wünsche aufgeschrieben und an den Weihnachtsbaum auf dem Kurplatz gehängt werden sollen. Auch freue sie sich auf Dinge wie z.B. die Arbeit mit den Kirchengemeinden und schon jetzt auf das Afrikafest im kommenden Sommer. Für alles bringt sie neben neuen Ideen auch gute Voraussetzungen mit: „Nebenberuflich berate ich Teams, wie sie gut miteinander arbeiten können und gebe Fortbildungen im sozialen Bereich.“

Es gibt auf der Insel ein großes Betätigungsfeld, findet Susanne Schnake. Ob Kinderbetreuung an Samstagen während der Saison, Nachhaltigkeit und Müllvermeidung, Winterangebote, Jugend- und Seniorenarbeit, es gibt viel zu tun. Dabei ist es ihr wichtig, zu hören, was gewünscht wird und was fehlt. Aber sie möchte auch, dass man ihr kritisch sagt, wenn sie „falsch liegt“, weil es für ihre Vorschläge keinen Bedarf gibt oder so etwas früher schonmal schief gegangen ist.

Ein Punkt, der ihr schon jetzt am Herzen liegt, ist ein Projekt aus dem Dorfentwicklungsplan, was für Dörfer bis 5.000 Einwohnern aufgelegt wurde. Da vier Inseln in etwa diese Einwohnerzahl ergeben, haben sich innerhalb dieses Planes Juist, Baltrum, Spiekeroog und Wangerooge zur Dorfregion „VierInseln“ zusammengetan. Hier läuft derzeit die Ausschreibung zu einem Dorfmoderator oder Dorfmoderatorin. Darunter versteht man einen Ansprechpartner für Bürger und Initiativen in der Dorfentwicklung.

Die komplette Ausschreibung ist in der „Juister Inselpost“ und auf der Homepage der Gemeinde zu finden. Sie läuft noch bis zum 12. Januar, JNN wird sie in den nächsten Tage auch im kompletten Wortlaut veröffentlichen.

Die Insel-Lotsin hat ihren Schreibtisch nicht im Rathaus oder Alten Warmbad, sondern oben im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ Eingang Ost/Hintereingang, Hellerstr. 4 , 26571 Juist. Susanne Schnakes Herzenswunsch ist dabei, dass ihr Büro irgendwann mal barrierfrei ins Erdgeschoß umziehen kann.

Sprechzeiten der Insel-Lotsin
im Dorfgemeinschaftshaus:
Donnerstags von 16 -18 Uhr
(und nach Vereinbarung)

Kontaktdaten:
Susanne Schnake
Telefon: 04935 809-324
Mobil: 0152 28628171
Mail: quartiersmanagement@juist.de

TEXT: STEFAN ERDMANN
FOTO:PRIVAT

 
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