Nachdem auch der Landkreis Aurich von Orkan „Zeynep“ schwer getroffen wurde, hat sich Landrat Olaf Meinen ausdrücklich bei den Einsatzkräften von Feuerwehr und Hilfsorganisationen bedankt. Unter zum Teil schwierigsten Umständen hätten die 62 Wehren zu mehr als 900 Einsätzen im Kreisgebiet ausrücken müssen. „Das habe es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben“, sagte Kreisbrandmeister Dieter Helmers.
Meinen sprach von einem „unglaublichen Kraftakt“, den die Einsatzkräfte in beeindruckender Weise gemeistert hätten. „Das kann man gar nicht genügend loben“, stellt der Landrat fest: „Alles ist hervorragend gelaufen.“
Nach dem Orkan hatten sich Meinen und Helmers telefonisch über die Ereignisse ausgetauscht. Beide hoben nicht nur die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr-kameradinnen und -kameraden als beispielhaft hervor, sondern zeigten sich auch erleichtert darüber, dass es trotz der Schwere des Sturms und der Länge des Einsatzes sowohl bei den Rettungskräften als auch in der Bevölkerung keine größeren Personenschäden gegeben hatte und es bei Sachbeschädigungen blieb: Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt, viele Keller liefen voll. Auch am Sonntag waren immer noch mehrere Wehren im Auricher Kreisgebiet im Einsatz, da Bäume im vom Dauerregen völlig aufgeweichten Boden umzustürzen drohten. „Wir müssen aber froh sein“, dass nichts Schlimmeres passiert ist“, waren sich Meinen und Helmers einig.
In Vorbereitung auf „Zeynep“ waren im Landkreis Aurich am Freitag um 15 Uhr in allen Gemeinden und Städten örtliche Einsatzleitungen gebildet worden. Außerdem wurden die beiden „Einsatzleitwagen 2“ (ELW 2) in Middels und Norden vom Landkreis Aurich in Voralarm versetzt, um sich auf die Sturmlage vorzubereiten. Die Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) hatte ihr Personal aufgestockt und die Außenstellen der Leitstelle in Aurich, Leer und Wittmund besetzt. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits vorab vor Windgeschwindigkeiten über 120 km/h gewarnt. Außerdem hatte der NLWKN für den 19. Februar, 0:59 Uhr, eine schwere Sturmflut mit ca. 2,5 m über dem mittleren Tidehochwasser angekündigt. Der Landkreis Aurich hatte deswegen einen sogenannte Stab-Außergewöhnliche-Ereignisse gebildet, um die Lage in der Nacht zu beobachten.
Von 14:00 Uhr am 18. Februar bis 11:00 Uhr am Folgetag hat die KRLO 655 Notrufe über die Notrufnummern 112 nur für den Landkreis Aurich angenommen. Alle Feuerwehren im Landkreis Aurich sowie das THW waren von Freitagnachmittag bis Samstagvormittag im Dauereinsatz. Über 1200 Ehrenamtliche haben damit ca. 26.000 Stunden ihrer Freizeit für die Hilfe der Bevölkerung geopfert und dabei die eigene Gesundheit riskiert. „Ohne die Unterstützung der Familienangehörigen wäre das so nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank für die großartige Hilfe an die Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KRLO“, betonte Landrat Meinen.
TEXT: LANDKREIS AURICH/RAINER MÜLLER-GUMMELS