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Rat und Verwaltung: Bauausschuss beriet über Liegeplatz für Frisia-Wassertaxis

Beigetragen von S.Erdmann am 28. Apr 2020 - 12:46 Uhr

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Mit 25 Zuschauern war die öffentliche Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Montagabend im „Haus des Kurgastes“ sehr gut besucht, zumal man noch einige wieder wegschicken musste, da sonst kein Sicherheitsabstand mehr gewährleistet wäre. Die meisten waren wohl erschienen, um die Behandlung des Punktes zu verfolgen, wo die AG Reederei Norden-Frisia einen Antrag auf einen Liegeplatz im Gemeindehafen für den Betrieb eines Wassertaxis gestellt hat.

Auf Antrag von Gerhard Jacobs (CDU) wurde der Beschlussvorschlag dahingehend geändert, dass die Verwaltung lediglich beauftragt wird, eine Prüfung dieses Antrages und der ganzen Angelegenheit vorzunehmen. Das Ergebnis soll anschließend den Fachausschüssen und dem Rat zur weiteren Behandlung vorgelegt werden. Geprüft werden sollte unter anderem die Erstellung eines solchen Anlegeplatzes sowohl durch die Frisia wie auch durch die Gemeinde selbst, die ja Eigentümer des Hafens ist. Einstimmig votierte der Ausschuss für den geänderten Beschluss.

Wie Bürgermeister Dr. Tjark Goerges dazu ausführte, hat die Reederei Norden-Frisia bereits am 6. März 2020 angekündigt, ab Mitte dieses Jahres zusätzlich zwei Wassertaxis in den Verkehr von und nach Juist einbringen zu wollen. Begründet wird damit der Wunsch, Gästen, Insulanern und Handwerkern ihre Reise von und nach Juist noch flexibler gestalten zu können und um dem Rückgang der Fluggäste im Juistverkehr vorzubeugen. Vorgeschlagen wurde von der Reederei ein Schwimmponton ähnlich dem der Seenotretter, der seinen Platz südlich der Hubbrücke bekommen sollte.

Bereits in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Sitzung zeigte sich Jörg Schmidt, Geschäftsführer der Reederei Töwerland-Express, die seit dem Vorjahr eine Fährverbindung mit kleinen Schiffen nach Juist betreibt, verwundert über den Antrag. Immerhin habe er bereits im Vorjahr einen Anleger an derselben Stelle neben der Hubbrücke beantragt, das wurde ihm jedoch abgelehnt, weil die Westseite des Hafens nur für Güterverkehr freigegeben sei, der Platz für Fahrgastschiffe und Frachter gebraucht würde und es zu gefährlich sei, wenn seine kleinen Schiffe zusammen mit den großen Fähren an- und abllegen und es zudem Gefahrenpotential beinhaltet, wenn Fahrgäste an der Hubbrücke vorbei laufen, während die Fähre be- oder entladen würde. Schmidt habe noch zwei weitere Schiffe im Bau, so dass er ebenfalls zusätzliche Anlegeplätze benötige. Sollte es nun also doch zum Bau eines solchen Anlegers an der Stelle kommen, möchte er an seinen Antrag vom Vorjahr erinnern, der weiterhin Bestand hätte.

Während sich Jan Doyen-Waldecker (Pro Juist) darüber wunderte, dass ein neues Wassertaxi mit weiteren Schiffsverbindungen ein Mittel sein solle, um einen weiteren Rückgang im Flugverkehr vorzubeugen, sah besonders Gerhard Jacobs vor einer Entscheidung großen Informationsbedarf: „Ich kenne den neuen Sachverhalt noch gar nicht, denn im letzten Jahr ging das alles nicht.“ Wie der Bürgermeister auch war er der Meinung, man müsse in jedem Fall alle gleich behandeln. Er habe auch ein Telefongespräch mit Reedereichef Carl Ulfert Stegmann gehabt, der ihm dabei kundgetan hatte, dass er keine Benachteiligung hinnehmen und gegebenenfalls sonst auch Klagen würde.

Ausschussvorsitzender Hans-Ludwig de Vries (CDU) als Fachmann (Kapitän/Technischer Inspektor) wies bereits jetzt auf das Problem hin, wenn man einen solchen Ponton für vier Anlegeplätze baut und an die gewünschte Stelle legt, würde dieser über die Hubbrücke hinweg in den Hafen reichen und somit die großen Fährschiffe bei An- und Ablegemanövern behindern.

Der Bürgermeister sah besonders die Probleme des Verkehrsflusses auf den Kaiflächen, in jedem Fall würde eine umfangreiche Prüfung erst einmal unumgänglich sein.

Über die weiteren Punkte der Sitzung wird JNN noch berichten.

Das Foto auf der Startseite und die weiteren zwei Bilder zeigen den Bereich neben der großen Hubbrücke, wo nach dem Antrag der Reederei Norden-Frisia der Anlegeponton für weitere kleine Inselfähren und Wassertaxis seinen Platz finden soll.

Das vierte Bild zeigt den Anleger der Reederei Töwerland-Express im Osthafen. Reeder Schmidt verwendet hier ein Boot, weil die Errichtung eines festen Pontons ein sehr aufwändiges Antragsverfahren mit entsprechenden Gutachten erfordert.

Das letzte Bild zeigt den Anlegeponton der Seenotretter. Dieser Ponton wurde speziell für den Zweck gebaut, wird durch eingerammte Pfähle gehalten, und eine solche oder ähnliche Konstruktion favorisiert auch die Norden-Frisia.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN

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