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Rat und Verwaltung [1]

Rat und Verwaltung: Fahrradvermieter wollen keine weiteren Pedelacs auf Juist

Beigetragen von S.Erdmann am 15. Mai 2019 - 16:36 Uhr

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Manchmal bieten die Kenntnisgaben der Verwaltung oder die Einwohnerfragestunde die interessantesten Themen bei Sitzungen, so auch auf der letzten Bäderausschusssitzung auf Juist. Mit rund zehn Zuschauern war diese schon übermäßig stark besucht; ein großer Teil bestand aus Juister Fahrradvermietern, welche dem Ausschuss und der Verwaltung ihr Anliegen vortragen wollten.

Dazu hatten sie Eibo Extra als Sprecher ausgewählt, der erklärte, dass die ortsansässigen Fahrradvermieter die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes der AG Reederei Norden-Frisia mit großer Sorge sehen. Diese habe angefangen, am Flugplatz der Insel sogenannte E-Bikes zu vermieten, worin sie zum Beispiel schon einen Grund sehen, warum ein Juister Fuhrunternehmer sich im Herbst aus dem Flugplatzzubringerdienst zurückziehen wird. Dem Vernehmen nach soll das Angebot auf bis zu 150 Fahrräder ausgeweitet werden. Extra verwies auf das Beispiel Norderney, wo die Aktivitäten der Reederei bereits existenzbedrohende Formen für Inselbetriebe angenommen habe. Die Gemeinde und der Rat müssten sich fragen, was man zukünftig wolle: „Alles ist auf unseren Straßen schon jetzt so eng und schnell geworden, wollen wir tatsächlich noch 150 zusätzliche Pedelacs?“

Bürgermeister Dr. Tjark Goerges bezog dazu Stellung, er wusste, dass die Jugendbildungsstätte als Betreiber des Juister Verkehrslandeplatzes dort nicht mehr Räder auf der Fläche haben möchte, andererseits liege eine entsprechende Gewerbeanmeldung der Reederei für die Adresse „Flugplatzstraße 31 (= Jubi-Gelände) vor. Zwar gelten auf Juist auch die Gesetze der freien Marktwirtschaft, dennoch muss sich die Gemeinde der Sache aus Gründen der Sicherheit annehmen. Goerges: „Neben den vielen Pedelacs kommen ja auch bald noch die Roller dazu. Die Verkehrstätigkeit und die Unfälle werden zunehmen. Die Frage, wie wir das senken können, kann hier heute nicht beantwortet werden, wir müssen uns aber damit beschäftigen.“

Die Einstellung des Flugplatzdienstes eines Fuhrbetriebes habe allerdings noch weitere Gründe, zur Pferdeinsel gab es vor Jahren schon eine Grundsatzdiskussion, nun stehe man im Prinzip wieder vor der Frage, so der Bürgermeister weiter. Ein Anwohner regte eine gesonderte Steuer für E-Räder von Gästen oder einen höheren Preis für den Schiffstransport an. Hier kam die Kritik eines weiteren Insulaners, dass der Juister ohnehin denselben Preis für Fahrräder, Wippen und auch Hunde zahle wie der Gast, während es im Norderneyverkehr entsprechend ermäßigte Tarife für Einwohner gäbe.

Ausschussmitglied Martina Poppinga (SPD) zeigte sich über die Entwicklung ebenfalls beunruhigt, sie habe gehört, dass die Fahrräder der Reederei am Bauhof vermietet werden sollten. Dieses verneinte der Bürgermeister, zwar gehöre das Gebäude, der ehemalige Inselbahnschuppen „Schwarze Bude“, der Reederei, allerdings sei diese weiterhin der Gemeinde zur Nutzung als Bauhof verpachtet. Heike Heiken (Grüne) regte an, wegen dem Problem mit zu viel Fahrradverkehr mal auf den Inseln Baltrum und Spiekeroog nachzufragen, wie man es dort geschafft hätte, die Sache entsprechend einzudämmen und zu regeln.

Unser Foto zeigt einen Teil der Fahrräder, die von der Frisia am Verkehrslandeplatz auf Juist zum Verleih angeboten werden.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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