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Aus der Region: Verbesserungen bei Nachteinsätzen mit ADAC-Hubschrauber

Beigetragen von JNN am 20. Nov 2019 - 10:58 Uhr

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Die Nightvision-Premiere von „Christoph 26“ bei einem Verkehrsunfall in unbekanntem Gelände ist gelungen: Der im niedersächsischen Sanderbusch stationierte Rettungshubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung hat diesen hochanspruchsvollen Einsatz bei Dunkelheit Ende Oktober bei einem schweren Motorradunfall erfolgreich absolviert. „Christoph 26“ ist auch für den Bereich der Ostfriesischen Inseln zuständig und leistet damit auch für Juist einen wichtigen Sicherheitsbeitrag.

Die Station in Sanderbusch ist nach Senftenberg in Brandenburg bundesweit die zweite Station der ADAC Luftrettung, die nun solche speziellen Notfalleinsätze fliegt. Möglich wird die Rettung bei Dunkelheit durch spezielle Nachtsichtbrillen. Die Brillen sind Teil des hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS. Es ermöglicht den Piloten auch bei minimalen Lichtverhältnissen auf unbeleuchteten Plätzen zu landen, um Notfallpatienten zu versorgen.

Der schwer verletzte Motorradfahrer wurde noch am Unfallort intubiert, beatmet und ohne Zeitverzug ins Klinikum Oldenburg geflogen. Der Zeitgewinn für den Polytrauma-Patienten war durch den auch in der Nacht zur Verfügung stehenden „Christoph 26“ erheblich. Angefordert hatte den ADAC Rettungshubschrauber, der sich gerade bei einem Trainingsflug südlich von Aurich befand, die Integrierte Leitstelle Friesland/Wilhelmshaven. Bereits 19 Minuten nach Alarmierung war die Crew beim Patienten, der bei der Ankunft noch im Straßengraben lag.

Erfahrung mit Nightvision sammelt die ADAC Luftrettung bereits seit 2011. Seither wird mit Nachtsichtbrillen bei nächtlichen Verlegungstransporten geflogen. Bei diesen Sekundärtransporten zwischen beleuchteten Kliniklandeplätzen wird die Nachtsichtbrille nur beim Normalflug oberhalb einer bestimmten Flughöhe benutzt. In der Endphase des Landeanfluges sowie beim Start wird sie – anders als bei sogenannten Primäreinsätzen bei Nacht wie jetzt von „Christoph 26“ – hochgeklappt.

Im April 2018 hatte die ADAC Luftrettung mit Nachtlandungen in unbekanntem und unbeleuchtetem Gelände ein neues Kapitel des Rettungsdienstes aus der Luft aufgeschlagen. Im Gegensatz zu Einsätzen bei Tag besteht die Crew eines Rettungshubschraubers bei Nacht entweder aus zwei Piloten oder einem Piloten und einem zusätzlich auf Nachteinsätze spezialisierten.

Besatzungsmitglied (TC NVIS) sowie einem Notarzt und einem Notfallsanitäter (TC HEMS) beziehungsweise einer medizinischen Begleitperson. Beim Premieren-Einsatz von „Christoph 26“ bestand die Besatzung aus Pilot Axel Brodtmann und Ausbilder Jan Weber (beide ADAC Luftrettung), Notarzt Jan Stecher (Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch) und Notfallsanitäterin Carola Rieken (TC HEMS Rettungsdienst Friesland).

Besonders erwähnenswert aus Sicht der Crew war bei dem Einsatz die extreme Hilfsbereitschaft der Anwohner der umliegenden Häuser, die mit Taschenlampen ausgerüstet mithalfen, einen Entwässerungsgraben um das Landefeld zu überwinden, um den Patienten schonend zum Hubschrauber zu bringen.

Die ADAC Luftrettung ist mit ihren Rettungshubschraubern im vergangenen Jahr zu 54.356 Einsätzen gestartet. Damit erreichten die fliegenden Gelben Engel mit täglich rund 150 Notfällen das hohe Niveau des Vorjahres.

Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung, die ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung ist, mehr als 1000 Menschen – darunter rund 160 Piloten, etwa 260 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 580 Notärzte. Bei ihrer Arbeit können die Crews auf die modernsten Rettungshubschrauber zurückgreifen. Mit ihnen wurden 2018 rund 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten.

TEXT UND JNN-FOTOS: PRESSEBERICHT ADAC LUFTRETTUNG

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