Der Wattenmeer-Achter steuert weiter Richtung Zukunft. Die Ostfriesischen Inseln und die Stadt Norden haben es in die zweite Phase des Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geschafft. Die Leader-Region zählt zu den 20 Kommunen bundesweit, die von einer Expertenjury ausgewählt wurden, um ihre Ideen für eine lebenswerte und nachhaltige Region weiterzu- entwickeln – mit den Bürgern und unter wissenschaftlicher Begleitung.
51 ausgewählte Städte, Gemeinden und Landkreise waren aufgerufen, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Wissenschaft, lokaler Politik, Wirtschaft und Verwaltung eine ganzheitliche und nachhaltige Vision 2030+ zu entwickeln. Noch knapp die Hälfte der Kommunen aus der ersten Runde erhält in Phase zwei des Wettbewerbs die Möglichkeit, weiter an diesen Visionen zu arbeiten und der Verwirklichung einen Schritt näher zu kommen.
Die Projektlaufzeit hat am 1. Januar dieses Jahres begonnen. Sie endet am 30. Juni 2018. „Bis dahin wird viel passieren“, so Heike Brunken-Winkler von der Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU). Das Oldenburger Büro begleitet als Projektpartner die Inseln und ihre Festlandskommune. In Kürze will das Zukunftsstadt-Team zu einem ersten Abstimmungstermin zusammenkommen und den Zeitplan für 2017 abstecken.
Die zweite Phase des Wettbewerbs läuft unter der Überschrift „Wattenmeer-Achter 2.0: Zukunft gestalten mit der Generation Z – Innovation an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft“. Konkret wird es darum gehen, Visionen, die in Phase eins des Wettbewerbs entwickelt wurden, wissenschaftlich zu prüfen und die überzeugendsten Vorschläge zu Plänen auszuarbeiten. Dazu sind bis Jahresende acht Ortskonferenzen geplant – eine auf jeder Insel – sowie eine Abschlusskonferenz auf dem Festland.
In der nun beginnenden zweiten Runde ist wieder die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Sie sollen das Zukunftsstadt-Team, das von der Gemeinde Juist und der Hochschule Emden/Leer als Projektträger sowie weiteren Partnern gebildet wird, unterstützen.
Weil diesmal die Jugendlichen die tragende Rolle im Projekt spielen, ist ihre Teilnahme an den Veranstaltungen besonders wichtig. Am Ende der Projektlaufzeit soll ein Rahmenplan stehen sowie ein Konzept für die Umsetzung in einem Reallabor. Dies geschieht in der dritten Phase des Wettbewerbs. Ab 2018 sollen die Visionen dem Praxistext unterzogen werden.
Die Visionen des Wattenmeer-Achters bestehen aus neun visualisierten Leitsätzen, die Ergebnisse zweier öffentlicher Workshops in Norddeich sowie einer Schülerbefragung aus dem vergangenen Jahr zusammenfassen. Sie sind das Ergebnis eines achtmonatigen Prozesses, an dem viele Interessierte und Engagierte von den Ostfriesischen Inseln und aus der Stadt Norden mitgewirkt haben.
Zu der Region „Wattenmeer-Achter im Weltnaturerbe“ gehören die sieben Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge sowie die Küstenstadt Norden-Norddeich.
Die Kommunen haben sich erfolgreich bei der Europäischen Union für die Förderung als Leader-Region beworben. Bis 2020 können sie zur Finanzierung von Projekten und Konzepten auf 2,4 Millionen Euro EU-Förderung zurückgreifen.
TEXT: HEIDI JANSSEN, NORDEN