Auch die kommenden zwei Jahre wird das ungarische Kurorchester in den Sommermonaten wieder auf Juist sein, um die Gäste musikalisch zu unterhalten. Einstimmig votierte der Bäderausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ dafür, dass der Vertrag für die Jahre 2018 und 2019 unter Dach und Fach gebracht wird.
Wie Marketingleiter Thomas Vodde dazu ausführte, wurde die Orchestervergütung im Gegensatz zum nun ausgelaufenen Vertrag um vier Prozent erhöht, womit dieses Angebot mit 87.305 Euro jährlich zubuche schlagen wird.
Das Kurorchester gehört zu den festen touristischen Einrichtungen der Insel und ist für die Stammgäste ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Urlaubs und damit für die Urlaubsentscheidung für Juist von großer Bedeutung. Daher hatte der Bürgermeister bereits bei der Abreise des Orchesters Ende September mit Zustimmung des Rates an die Musiker eine Absichtserklärung abgegeben, dass der Vertrag wieder um zwei Jahre verlängert werde.
Leiter des Orchesters soll zukünftig der Schlagzeuger Gabor Bedö sein, der schon sehr viele Jahre zum festen Stamm gehört. Dieser wird vertraglich verpflichtet, das Programm zu modernisieren. Dazu gehört, dass die Besetzung des Kurorchesters um mindestens ein Instrument verändert wird, um flexibler in der musikalischen Gestaltung zu werden.
Ebenso soll das Musikrepertorie in musikalische Spalten aufgeteilt werden (Klassik, Volksmusik, Jazz, Musical usw.) und der prozentuale Anteil für die jeweiligen Saisonzeiträume festgelegt werden. Vodde: „Im Juni und September haben wir ein älteres Publikum als in der Hauptferienzeit, durch diese Maßnahme soll das Programm angepasst werden.“ Auch Sonderveranstaltungen wie Musicalnights oder Jazz-Frühschoppen soll es geben, ebenso soll zukünftig das Kurorchester für Veranstaltungen in Gastronomie und Hotellerie verliehen werden. Das gilt auch für Trauungen oder vergleichbare Veranstaltungen im Alten Warmbad. Das soll noch genau zwischen Bedö und der Kurverwaltung ausgehandelt werden, in jedem Fall erhofft sich Vodde davon eine stärkere Refinanzierung.
Der Ausschuss schloss sich den Ausführungen der Verwaltung an, lediglich Angela Engel (CDU) wollte gerne wissen, inwieweit die ausländischen Musiker hier sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Das konnte von der Verwaltung ohne Nachfrage in der Personalabteilung nicht gesagt werden, soll aber in der der nächsten Ratssitzung, wo endgültig über den Vertrag befunden wird, beantwortet werden.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht des Eigenbetriebes Kurverwaltung für 2016 wurde vom Ausschuss ebenfalls einstimmig festgestellt, und der Betriebsleitung wurde Entlastung erteilt. Wie Kämmerer Peter Janßen dazu ausführte, wird der Jahresverlust in Höhe von 467.822 Euro auf neue Rechnung vorgetragen und durch den Haushalt der Inselgemeinde im Wirtschaftsjahr 2017 gedeckt. Erfreulich sei es, dass das Fehl deutlich geringer ausfiel, im ursprünglichen Entwurf war noch von 929.000 Euro die Rede.
Die Verwaltung informierte zudem darüber, dass der neue Töwerland-Katalog (Prospekt) für 2018 fertig sei und im Rathaus vorliege. Zudem wurde ein Gespräch mit der Hotellerie geführt, da es einen Wunsch nach einer Mitarbeiter-Disco gab. Seit dem vergangenen Jahr ist die langjährige Disco „Zappel“ geschlossen, jetzt möchte man Discoabende als Ersatz für das besonders beim Personal fehlende Angebot im Jugendraum vom „Haus des Kurgastes“ durchführen.