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Heimatverein e.V.: Theatergruppe Antjemöh sieht ungewisser Zukunft entgegen

Beigetragen von S.Erdmann am 31. Jan 2017 - 23:08 Uhr

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Eigentlich sollte am 10. April dieses Jahres die Theaterpremiere des neuen Stückes der Theatergruppe „Antjemöh“ vom Juister Heimatverein stattfinden, anschließend sollten im Laufe der Saison weitere sechs Aufführungen laufen. Doch kürzlich musste Heimatvereinsvorsitzender Thomas Koch zu Veranstaltungsleiter Thomas Vodde ins Rathaus, um die Termine wieder abzumelden, damit die Kurverwaltung die Abende mit anderen Veranstaltungen füllen kann. Die Juister Theatergruppe ist nicht spielfähig, daher wird es in diesem Jahr kein Theaterstück geben.

Koch, der auch seit vielen Jahren als aktiver Theaterspieler dabei ist, bedauerte auf der Jahreshauptversammlung des Heimatvereines dieses Schritt, aber es mache sich bemerkbar, dass die Gruppe derzeit ohne eine Leitungsperson arbeitet. So fanden sich für die kommende Saison nur noch vier Spieler, man hatte auch ein geeignetes Stück ausgesucht, als eine Spielerin einen Rückzieher machte. Mit nur drei Bühnenakteuren kann und will man nun nicht antreten.

Die Gruppe wurde in den letzten Jahren stark gebeutelt. Die Bühnengang, die vor jeder Vorstellung die Bühne auf- und anschließend wieder abgebaut hat, hatte sich aufgelöst, so dass diese Arbeit auch bei der Theatergruppe und einigen wenigen Helfern hängen blieb. Außerdem haben mit Steffi Loock, Petra Renken, Brigitte Steiner, Wiebke Arneke, Dagmar Kiesewetter, Birgit Bürmann, Martina Becker und Sabine Winter gleich acht aktive Spieler und Bühnenhelfer die Insel verlassen, und zudem spielen Jan Broer und Karin Noormann aus Altergründen nicht mehr. Dies alles hat große Lücken hinterlassen. Auch fehlen jüngere Spieler und Spielerinnen, denn aufgrund der Altersstruktur in der Gruppe ist es nicht mehr möglich, Eltern und Kinder glaubhaft darzustellen.

Auch Andreas Arneke, der die Gruppe insgesamt zehn Jahre geleitet hatte, bezog während der Hauptversammlung Stellung: „60 Jahre besteht die Theatergruppe, in der Zeit wurden 45 Stücke auf die Bühne gebracht. Im vergangenen Jahr musste nun erstmalig in hochdeutscher Sprache gespielt werden. Es wird in Zukunft nicht mehr so sein, wie es war.“ Zwar gäbe es mit Ruth Mundt, Stefan Erdmann und Elisabeth Tobaben noch „die letzten Mohikaner des Plattdeutschen“, aber dennoch sieht Arneke eine düstere Zukunft für das niederdeutsche Theater auf der Insel. Plattdeutsche Insulaner bringen sich ansonsten gar nicht mehr in der Theatergruppe ein. Zwar leistet das Schultheater unter Leitung von Gerrit Schlauwitz eine hervorragende Arbeit, doch könne die Theatergruppe davon nicht profitieren, da diese Jugendlichen nach Beendigung der Schule die Insel in der Regel verlassen.

Antjemöh hat die Insel Langeoog im Auge, die ihre Theatergruppe im Vorjahr mangels aktiven Mitgliedern auflösen musste, will aber diesen Weg nicht gehen. Im nächsten Winterhalbjahr möchte man versuchen, ausreichend Spieler für ein neues Stück zu finden, damit es im Frühjahr 2018 wieder eine Theaterpremiere auf Juist gibt. Dazu sucht man Spieler (plattdeutsch oder auch gerne hochdeutsch), Helfer für vor (Souffleur/in) oder hinter der Bühne (Helfer/in) und handwerklich nicht ganz ungeschickte Helfer für den Auf- und Abbau der Bühne. Wer Interesse an einer Mitwirkung in der Theatergruppe hat meldet sich bitte bei Thomas Koch (im Ladengeschäft Buchhandlung Koch in der Friesenstraße) oder Uda Haars (im Friseursalon Haars in der Wilhelmstraße).

Weitere Infos, Bilder und vieles mehr über Antjemöh finden Sie auf Facebook auf der Seite vom „Heimatverein Juist“ und der offenen Gruppenseite „Theaterstücke Stefan Erdmann“.

Unser Foto entstand bei der Aufführung des Vorjahresstückes, Szene mit (v.l.n.r.) Uda Haars, Sabine Winter und Friedrich Fäsing.
JNN-ARCHIVFOTO: A. ARNEKE

 
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