„Ich werde es die nächsten vier Jahre noch mal machen, aber dann muss darüber nachgedacht werden, die Vorstandsarbeit in jüngere Hände zu legen“, so Koch nach der Wahl. In seinem Jahresrückblick berichtete der alte und neue Vorsitzende, dass man das Konzept für den hinteren Raum im vereinseigenen Insulanerhaus „Siebje“ überarbeitet hatte. Für die Finanzierung des Hauses sind wechselnden Ausstellungen von Künstlern nötig, doch achtet man nun darauf, dass nicht zu viele Konkurrenz für die auf der Insel anwesenden Künstler und Kunsthandwerker dort ausstellen. Zudem wurden die Preise für die Miete angezogen. Das aber maßvoll, so Koch, denn man müsse sich vor Augen führen, „dass dieser Raum kein Laden im eigentlichen Sinn ist“.

Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Georg Peters berichtete über einen Baum- und Heckenschnitt am Haus „Siebje“, nun muss aber noch weiteres Astwerk nordöstlich vom Haus entfernt werden, da dieses an das Dach heranwächst und zu Beschädigungen führen kann. Er schlug einen Ortstermin gemeinsam mit dem Bürgermeister vor, vielleicht könne man bei den Arbeiten Hilfe vom Bauhof bekommen.

Auch Kassenwart Franz Tiemann ging in seinem Jahresbericht auf das Haus „Siebje“ ein, bedingt durch den Einbau einer LED-Beleuchtung und der Sanierung der Heizung konnten nun 48 Prozent der Stromkosten eingespart werden. Zudem habe der Heimatverein in die Anschaffung eines neuen Maibaums investiert, da der alte Baum abgängig sei.

Hans Kolde hatte mit über neunzig Jahren im Vorjahr die Leitung der Gruppe „Kunst auf Juist“ in jüngere Hände abgegeben, leider verstarb sein Nachfolger Dieter Rother kurze Zeit später, so dass er das Amt zurückbekam. Nun konnte wieder eine geeignete Person gefunden werden, und so stellte Kolde den jetzt auf Juist lebenden Künstler Ted van Melick vor. Der gebürtige Niederländer wollte erst nur seine Werke ausstellen, konnte sich dann aber mit der Aufgabe des Gruppenleiters anfreunden.

Ein Dank ging auch an Kolde vom Förderverein Küstenmuseum, der ebenfalls unter dem Dach des Heimatvereines tätig ist. Seit drei Jahren spendet Kolde nämlich das Honorar, das er von der Kurverwaltung für seine Vorträge erhält. Bisher sind so mehr als 9.000 Euro zugunsten des Küstenmuseums eingegangen. Auch in diesem Jahr will Kolde 13 Vorträge halten, und wieder soll der Erlös dem Förderverein zugute kommen.

Museumsleiter Jochen Büsing berichtete davon, dass man im Vorjahr das Model eines Segelschiffes als Exponat auf dem Festland kaufen konnte. Die Kuff kam damit zur Insel zurück, denn vor mehr als zwanzig Jahren wurde sie hier von Eilt Eilts gebaut. In diesem Jahr will man zudem das Thema Tee in den Focus des Museums rücken.

Von der Volkstanz- und Trachtengruppe „Juister Hupfdohlen“ wurde berichtet, dass einige der Trachten eingelaufen sind. Diese Unikate bestehen aus Naturstoffen und diese laufen z. B. bei Nässe ein. Erfreuliche Nachrichten gab es bei der Line-Dance-Gruppe „Crows in Line“, denn aus den zwölf Tänzerinnen sind im Vorjahr 16 geworden.

Gut aufgestellt ist auch die Frauengruppe der Bossler, immerhin 33 Sportlerinnen sind in der Gruppe und treffen sich regelmäßig zur Ausübung ihres Sportes. Maibaumpräsidentin Heike Peters teilte offiziell mit, dass in diesem Jahr der Turn- und Sportverein (TSV) Juist mit dem Aufstellen und Bewachen des Maibaumes betreut werden. Man bedauerte, dass die Cheerleader in diesem Jahr nicht mehr dabei sein werden, da die Gruppe aufgelöst wurde.

Beim Maibaumumzug durch das Dorf wirkten in Vorjahr nur zwei Handorgel-Spieler, nicht aber der Musikverein „Harmonia“ mit. Dieser hatte sich auf dem Kurplatz aufgestellt und spielte dort beim Maibaumaufstellen. Michael Bockelmann vom Musikzug der Feuerwehr, wie „Harmonia“ inzwischen heißt, sagte dazu, dass man gerne den Umzug mitmachen würde, aber vielen Mitgliedern sei es nicht möglich, Musik beim Marschieren zu machen. „Wir wollen Musik machen, hinter der wir auch stehen“, so Bockelmann.

Die Jugenddisco läuft derzeit ganz gut, weil die Eltern die Aufsicht machen. Allerdings fehlt der entsprechende Wechsel, es sind immer dieselben Eltern, die sich dort einbringen würden. Der Nikolaus (Michael Bockelmann) freute sich, dass jetzt wieder Lehrer an der Schule seien, die Spaß an der Nikolaus-Aktion hätten, ebenso sei der Kindergarten sehr positiv eingestellt.

Andreas Arneke von der Gruppe „Alt Juist“ berichtete davon, dass es immer noch sehr viel Arbeit im Archiv des Heimatvereines gäbe. Er freute sich besonders über einige Dinge wie Originale des Künstlers Alf Depser, die der Heimatverein im vergangenen Jahr von Volker Paul erhalten habe. Paul ist der Sohn eines früheren Leiters der Jugendherberge auf Juist. Zudem wies Arneke darauf hin, dass es aufgrund der Altersstruktur im Heimatverein wichtig sei, etwas für junge Leute anzubieten. Leider sei bereits im Jahr 1985 der Versuch gescheitert, eine Jugendtrachtengruppe zu gründen, ebenso kam eine damals geplante Jugendtheatergruppe nicht in die Gänge. Aus dem Archiv brachte Arneke eine Originalausgabe vom „Ostfriesischen Kurier“ mit, die nach der schweren Sturmflut vom 17. Februar 1962 erschien und ausführlich über die Katastrophe berichtete.

Bürgermeister Dr. Tjark Goerges war zum ersten Mal dabei, er war sehr angetan von der vielfältigen Arbeit im Heimatverein und seinen Untergruppen: „Der Heimatverein ist ein wichtiges Element auf der Insel.“ Zudem wolle er sich im Rathaus sachkundig machen, was den Wunsch des Heimatvereines anginge, das Grundstück, auf dem sich das Haus „Siebje“ befindet, kaufen zu wollen. Bisher scheiterte dieses Vorhaben an der Verwaltung, die Probleme mit der Grenzbebauung zum angrenzenden Alten Warmbad sieht.

Dieter Brübach von der Juist-Stiftung dankte für die Mitwirkung beim Tag der Bürgerstiftung im Herbst, ebenso für die tolle Werbung, die die Gruppen bei der Ausrichtung der Inselabende aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Bürger-Stiftung eingebaut hatte. Als nächste Termine wurden das Bosseln mit Grünkohlessen am 05. Februar, die Aktion Saubere Insel am 18. März und das Inseltreffen „Insulaner unner sück“ auf Spiekeroog vom 03. bis 05. März angekündigt. Außerdem wurde schon jetzt darauf hingewiesen, dass im März 2018 das Inseltreffen wieder auf Juist stattfinden wird.

Unser Foto zeigt Ted van Melick, den neuen Leiter der Heimatverein-Untergruppe „Kunst auf Juist“, der auf der Jahreshauptversammlung vorgestellt wurde.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

Drucken [3] | PDF [4]