Das höchste niederländische Verwaltungsgericht, der Raad van State in Den Haag, hat kurz hintereinander zwei Urteile gefällt, an deren Klage auch deutsche Kommunen, Bürger und Umweltverbände beteiligt waren. Anfang Juli gab es grünes Licht für die Emsvertiefung auf niederländischer Seite von 14 Meter auf nun 16 Meter, um den Bulkern das wöchentliche Anlaufen des Hafens ungehindert zu ermöglichen und auch größeren Schiffen das Anlaufen zu erlauben.
Nun darf auch das 1.600 MW Kohlekraftwerk (siehe Foto) uneingeschränkt den Volllastbetrieb aufnehmen, da die einstmals nicht ausreichenden Umweltauflagen nun nachgebessert wurden und ab jetzt auch eingehalten werden sollen. Auch ist das neue Gaskraftwerk wieder in Betrieb genommen worden.
Die Stadt Borkum, die Gemeinden Jemgum und Krummhörn haben gegen die Inbetriebnahme geklagt, nun wird geprüft, wie man weiter dagegen vorgehen kann. Auf JNN-Anfrage erklärte Juists Bürgermeister Dietmar Patron, dass man vielleicht von Juist nicht viel hört, aber Borkum würde nicht alleine dastehen. Juist unterstützt- auch finanziell – seine Nachbarinsel in dieser Angelegenheit. Dasselbe gilt auch für die anderen Inseln, die allesamt gegen das Projekt im Eemshaven stehen. Es würde nichts bringen, so Patron, wenn noch weitere Kommunen für sich alleine den Klageweg bestreiten, daher geschehe dieses unter der Federführung von Borkum.
TEXT: HERO LANG und STEFAN ERDMANN
JNN-FOTO: HERO LANG, Bremerhaven