Unsere Nachbarinsel Borkum hat seit ein paar Tagen nicht nur die längste Fähre, die zu einer deutschen Nordseeinsel fährt, sondern auch den ersten Inselversorger, der mit Flüssiggas betrieben wird. Die Borkumfähre MS "Ostfriesland" der Reederei AG Ems wurde nach einer längeren Umbauzeit wieder in Betrieb genommen. Sie erhielt ein komplettes neues Heck und wurde damit um 19 Meter länger. Die Gesamtlänge beträgt nun 94 Meter, die Breite 12,50 Meter und der Tiefgang beläuft sich auf 2,40 Meter.
Mit dem neuen umweltschonenden Antrieb (LNG, Flüssigerdgas) Gas-elektrisch und auf 360 Grad drehende Schottel Twin-Propeller werden 16 Knoten Geschwindigkeit erreicht. Mit dem neuen Achterschiff, das alle Antriebskomponenten enthält, hat sich auch das äußere Erscheinungsbild geändert, dies auch durch den hohen mittig auf dem Oberdeck stehenden Lüftungsmast. Das Schiff wird auf der Linie Emden – Borkum eingesetzt.
Die Cuxhavener Reederei Cassen Eils, eine Tochtergesellschaft der AG Ems, lässt derzeit ein neues Helgoland-Schiff mit dem Namen "Helgoland" bauen, welches ebenfalls mit Flüssigerdgas angetrieben wird. Es soll im nächsten Monat in Fahrt kommen und von Cuxhaven aus verkehren, auch als neues Winterschiff für Deutschlands einzige Hochseeinsel. Die ebenfalls demnächst fertig gestellte "Frisia III" der Reederei Norden-Frisia wird weiterhin mit Diesel betrieben. Auch hier war bei den ersten Planungen Flüssiggas angedacht, doch hätten die dazu notwendigen schweren Tanks zu einer Vergrößerung des Tiefgangs geführt, was für die Fahrten im Wattenmeer zu großen Nachteilen geführt hätte.
Unser Luftbild zeigt die MS "Ostfriesland" bei einer ersten Probefahrt.
JNN-FOTO: HERO LANG (Bremerhaven, früher Juist)
JNN-TEXT: HERO LANG und STEFAN ERDMANN