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Aus der Region: Zukunftsstadt: 40 Teilnehmer entwickeln in Workshop Visionen für 2030

Beigetragen von JNN am 18. Nov 2015 - 21:02 Uhr

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Der Wattenmeer-Achter legt sich in die Riemen: Im April dieses Jahres haben die sieben Ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge gemeinsam mit der Stadt Norden die erste Runde des Wettbewerbs "Zukunftsstadt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erreicht. Bis März sind die 51 ausgewählten Kommunen nun aufgefordert, mit Bürgern, Wissenschaft, lokaler Politik, Wirtschaft und Verwaltung eine Vision für 2030 zu entwickeln. Dafür trafen sich kürzlich in Norddeich rund 40 Vertreter der Inseln sowie aus Norden zum ersten von zwei Zukunftsstadt-Workshops.

Trotz der augenfälligen Unterschiede zwischen den einzelnen Inseln und der Festlandskommune Norden gibt es nach den Worten von Dietmar Patron auch viele Gemeinsamkeiten. "Mit unserer Insel- und Küstenlage sind wir besonders. Wir unterliegen anderen Arbeits- und Lebensbedingungen", so der Juister Bürgermeister und Vorsitzender der Lenkungsgruppe für die Leader-Region in seiner Einführung. Der Insel- und Küstentourismus habe in den vergangenen 25 Jahren eine enorme Entwicklung genommen. Längst sei der Fremdenverkehr der stärkste Wirtschaftsfaktor und präge das Leben in der Region. "Das zieht Konsequenzen im Alltagsleben, im Miteinander und im Gemeinschaftsleben nach sich." Als Schlagworte nannte er bezahlbaren Wohnraum, den Klimaschutz, Kultur und Bildung. Diese und andere wichtige Zukunftsthemen sollen in den beiden Workshops diskutiert werden.

"Aber wir wollen auch aktiv gestalten. Es soll etwas sichtbar werden", betonte die Norder Bürgermeisterin Barbara Schlag, die als Gastgeberin die Teilnehmer begrüßte. Mit den Ergebnissen aus den Workshops und einer parallel dazu gestarteten Online-Umfrage hoffen die Partner im Wattenmeer-Achter, sich für die zweite Phase im Wettbewerb zu qualifizieren. Bis zu 20 ausgewählte Kommunen erhalten 2016 die Chance auf konkrete Planung ihrer Vorschläge und Ideen. Acht Städte, Gemeinden und Landkreise sollen schließlich in der dritten Phase ab 2018 die von ihnen entwickelten Visionen in die Realität umsetzen können – mit finanzieller Unterstützung des Bundes.

Zuerst begannen die Teilnehmer in Kleingruppen mit einer Rückbesinnung. Wie sah das Arbeiten, Wohnen und (Er)leben vor 30 Jahren aus? Jeweils 15 Minuten nahmen sie sich für jede der drei Themenfelder Zeit, um auf 1985 zurückzuschauen. Das öffnete den Blick für die Gegenwart und die Zukunft. Auch hier hatten die Gruppen jeweils 15 Minuten Zeit, um den Ist-Zustand zu beschreiben und im Anschluss Wunschvorstellungen für 2030 zu formulieren. Die Ergebnisse werden in den nächsten Tagen von Mitarbeitern der Arbeitsgruppe für regionale Struktur und Umweltforschung (Arsu) sowie der Gesellschaft für regionale Planung NWP, die gemeinsam mit der Hochschule Emden/Leer den Prozess begleiten, zusammengefasst und bilden die Grundlage für den zweiten Workshop am 24. November. Dann sollen jene Themen, die sich als besonders wichtig herauskristallisiert haben, weiter diskutiert und bearbeitet werden. Am Ende soll dann die Vision 2030 stehen. Um diese anschaulich darzustellen hat das Zukunftsstadtteam professionelle Unterstützung eingeladen. Tanja Föhr wird den Prozess visualisieren.

Wer Lust hat, gemeinsam mit anderen Ideen für die Zukunft zu entwickeln, kann sich weiterhin beteiligen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

Anmeldungen für den zweiten Workshop am 24. November im Haus des Gastes in Norden (Start 11 Uhr, Ende 15.15 Uhr) sind im Internet auf der Seite www.wattenmeerachter.de im Bullauge Zukunftsstadt möglich. Dort steht ein Anmeldebogen zum Download zur Verfügung. Der Workshop ist
öffentlich und kostenfrei.

Für alle Interessierten wurde auf der Homepage des Wattenmeer-Achters (Bullauge Zukunftsstadt) außerdem ein Fragebogen "Visionen für die Zukunftsstadt 2030" eingerichtet. Der Fragebogen umfasst 16 Fragen. Bearbeitungszeit beträgt etwa zehn Minuten. Teilnehmer werden dort um persönliche Visionen für ihren Wohnort im Jahr 2030 gebeten. Wünsche und Vorstellungen stehen im Vordergrund, ob sie realistisch oder wahrscheinlich sind, ist nicht so wichtig. Mit dem Fragebogen soll auch jenen die Möglichkeit gegeben werden, sich einzubringen, die nicht an den Workshops teilnehmen können.

Unsere Fotos entstanden bei der Veranstaltung im "Haus des Kurgastes" in Norddeich.

TEXT UND FOTOS (4): HEIDI JANSSEN/OSTFRIESISCHER KURIER

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