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Rat und Verwaltung: Keine Beschlussempfehlung im Bauausschuss für Hotelschwimmbad

Beigetragen von S.Erdmann am 26. Jan 2014 - 19:46 Uhr

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Die Mitglieder der Ratsgruppe "Bündnis Juist" stellten sich auf der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Donnerstagabend quer, was die Pläne für den Bau eines Schwimmbades am Hotel "Friesenhof" anging und verweigerten erst einmal ihre Zustimmung zur Fortsetzung des Verfahrens. Sowohl beim Bürgermeister wie auch bei den CDU-Ausschussmitgliedern stieß diese Handlungsweise auf völliges Unverständnis. Nun geht die Angelegenheit ohne Beschlussempfehlung an den Rat, der in der kommenden Woche zu entscheiden hat.

Wie Ralf Lüpkes von der Gruppe ausführte, müsse seiner Meinung nach die geplante Änderung des Bebauungsplanes vor Beschlussfassung dem Planungsbüro NWP (Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung in Oldenburg) vorgelegt werden, welches derzeit alle Bebauungspläne prüft, um dann die Ziele für alle Änderungen festzulegen. Bürgermeister Dietmar Patron ist der Ansicht, dass der geplante Bau eines Schwimmbades durch einen Familienbetrieb, der seit über einhundert Jahren von einer Insulanerfamilie geführt wird, diesen Zielen in keinster Weise entgegensteht, denn bei den Prüfungen von NWP gehe es darum, die Flut von Zweitwohnungen einzudämmen. Deshalb sah die Verwaltung bisher keine Veranlassung, diese Änderung dem Planungsbüro vorzulegen. Auf der Sitzung ging es darum, die weiteren Verfahrensschritte zu beschließen, d. h. die öffentliche Auslegung mit Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Für die Baugenehmigung sei eine leichte Erhöhung der Geschossflächenzahl vonnöten. Patron: "Da es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt, kann kein anderer Grundstückseigentümer in dem Bereich hieraus eigene Rechte ableiten."

Im vergangenen Jahr hatte Friesenhof-Inhaber Hans-Georg Peters den Antrag zum Bau eines hoteleigenen Schwimmbades gestellt, da ein solches Angebot heute vom Gast erwartet wird und das Hotel nur so konkurrenzfähig bliebe (der KURIER berichtete). Zudem kann hierdurch das Haus zu einem Ganzjahresbetrieb umgestaltet werden, was eine stärkere Mitarbeiterbindung durch Ganzjahresstellungen als positive Folge hätte. Die Inselgemeinde, die sich immer für eine Saisonausweitung stark macht, unterstützt daher die Bemühungen des Hotels. Patron: "Wir brauchen diese Hotels, diese Gästebetten und auch diese Mitarbeiter für unsere Insel."

Unverständnis auch bei der CDU-Fraktion. Gerd Ringerhagen zeigte sich über die Entscheidung der Mehrheitsgruppe nicht nur verwundert, sondern auch sehr verärgert: "Man kann doch nicht einem Juister Betrieb, der für die Insel dringend notwendige Investitionen tätigen will, solch unnötige Knüppel zwischen die Beine werfen!" In einem Pressegespräch stellte er infrage, ob die Ausschussmitglieder der Gruppe überhaupt dem verpflichteten Grundsatz folgen würden, sich für das Beste zum Wohle der Insel einzusetzen. Bis zur Ratssitzung soll nun die von der Gruppe geforderte Stellungnahme der Firma NWP vorliegen.

Beim Bebauungsplan 10, wo es um die Änderung "Schule/Kindergarten" ging, konnte der Planungsbereich der öffentliche Beteiligung sowie Beteiligung der Träger öffentlicher Belange bereits abgeschlossen werden. Es ging dabei darum, den Baubereich südlich der Inselschule um rund 20 Meter zu erweitern, damit man dort den geplanten und notwenigen Kindergarten bauen kann. Die Bedenken der unteren Wasserbehörde und der unteren Naturschutzbehörde konnte soweit ausgeräumt werden, so dass sich eine starke Mehrheit für die Vorsetzung der Planänderung aussprach. Lediglich Hans-Ludwig de Vries (CDU) stimmt dagegen, ließ aber alle Beteiligten mangels Wortmeldung im Unklaren über die Gründe für seine Ablehnung. Auch hier hat der Rat in der kommenden Woche das letzte Wort.

Einen Betrag von 90.484 Euro muss die Inselgemeinde in die Kläranlage investieren. Einstimmig vergab man - vorbehaltlich der Zustimmung durch den Rat - den Auftrag der Bauhauptarbeiten zur Erweiterung des Betriebsgebäudes der Kläranlage an die Firma Lejo GmbH & Co.KG in Pewsum. Zuvor informierte Architekt Thomas Kann-Dehn aus Norden die Ausschussmitglieder über das Vorhaben. Die Baumaßnahme sei zwingend notwendig, da es bereits seit dem Jahr 2011 seitens des Landkreises Aurich die Auflage gibt, einen so genannten schwarz-weiß Bereich zu bauen, ansonsten würde die Betriebserlaubnis entzogen.

Rein praktisch geht es darum, einen speziellen Umkleidebereich für die Mitarbeiter einzurichten. Dieser soll im bisherigen Büro des Betriebsgebäudes seinen Platz finden und mit den notwenigen Einrichtungen wie Wasch- und Duschraum versehen werden. Bisher hat das Gebäude ein Flachdach, nunmehr soll für das Büro ein Spitzdach aufgesetzt werden. Die Arbeiten, die schnellstmöglich durchgeführt werden sollen, umfassen die Bauhauptarbeiten inklusive Dacheindeckung, Treppenaufgang mit entsprechendem Fundament, Fenster und Türen. Die Verwaltung hatte im vergangenen September in einer beschränkten Ausschreibung fünf Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Doch nur zwei Firmen gaben tatsächlich ein Angebot ab, wovon die Pewsumer Fachfirma, die bereits seit Jahren auf der Insel tätig ist, als günstigster Anbieter hervorging.

Unser Foto zeigt das Betriebsgebäude der Kläranlage, auf dessen bisherigen Flachdach wegen Vorgabe des Landkreises Aurich nunmehr ein Spitzdach aufgesetzt werden muss.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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