Schnell und ohne Diskussionen war die letzte Sitzung vom Bau- und Umweltausschuss der Inselgemeinde Juist unter Vorsitz von Ralf Lüpkes (Pro Juist) am Montagabend nach nur zwanzig Minuten zuende. Im Mittelpunkt stand die Auftragsvergabe für eine weitere Kanalsanierung, die in der kommenden Bausaison 2013/14 durchgeführt werden soll. Als wirtschaftlichster Bieter erhielt die Norder Firma Huneke Kanalsanierung GmbH einstimmig den Auftrag.
Das Auftragsvolumen beläuft sich bei knapp 160.000 Euro, hierfür werden die sogenannten Schmutzwasserhaltungen, die zum Teil erhebliche Mängel wie Wurzeleinwuchs, Korrosion, Risse oder undichte Rohrverbindungen aufweisen, in Abschnitten saniert. Diese Arbeiten finden in der Friesen-, Gräfin-Theda-, Wilhelm-, Herrenstrand-, Heller- Otto-Leege- und Mittelstraße sowie am Janusplatz statt. Wie schon in den Vorjahren werden auch hier die Rohre von innen mit Glasfaserschläuchen ausgekleidet, die man mit UV-Licht aushärtet. Durch dieses Verfahren ist eine Reparatur möglich, ohne dass die Straßen aufgerissen werden müssen.
Ebenso konnte der Jahresabschluss und der Lagebericht 2012 für die Hallen- und Hafenwirtschaft GmbH festgestellt werden und der Aufsichtsrat wurde entlastet. Aufgrund des zwischen der Hallen- und Hafenwirtschaft GmbH und dem Eigenbetrieb Wirtschaftsbetriebe geschlossenen Ergebnisabführungsvertrages hat sich die HHWG verpflichtet, ihren gesamten Gewinn an den Eigenbetrieb Wirtschaftsbetriebe abzuführen. Der Gewinn selbst war sehr viel höher als erwartet, statt der veranschlagten 9.000 Euro betrug er rund 23.700 Euro.
Bei den Kenntnisgaben der Verwaltung vermeldete Bürgermeister Dietmar Patron zum Thema "Ausverkauf der Insel", dass die Firma NWP derzeit die Bebauungspläne analysiert und die Ziele der weiteren Planung vorformuliert. Allerdings ist der Termin 31. August nicht zu halten, ein neuer Zeitplan würde noch folgen. In jedem Fall soll Anfang September ein erstes Gespräch der Firma NWP mit dem Rat erfolgen.
"Die Problematik ist überall angekommen, nicht nur auf den Inseln," stellte der Bürgermeister zugleich fest. Er schlug vor, dass sich alle betroffenen Orte und Inseln zusammentun müssten, um hierüber z. B. mit der IHK und dem niedersächsischen Wirtschaftsminister zu sprechen. Gegebenenfalls müsse man auch in Berlin wegen einer Änderung im Baugesetzbuch vorstellig werden.
Auf Anfrage von JNN berichtete der Juister Kreistagsabgeordnete Gerhard Rinderhagen (CDU) auf der Sitzung auch über die Umbaupläne des Landkreises an der Juister Müllumschlagstation. Hierzu fand kürzlich ein Ortstermin mit Vertretern des Landkreises und des Kreistages statt.
In der kommenden Bausaison wird es nur kleinere Umbauarbeiten an der Presse geben, zudem muss ein neuer Klärschacht für die bei den Müllpressungen austretenden Flüssigkeiten errichtet werden. Für den Winter 2014/2015 sind dann sehr umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten vorgesehen. Rinderhagen: "Die Anlage ist dann 30 Jahre in Betrieb, nach so langer Zeit muss etwas getan werden."
Auch gäbe es Bestrebungen, die Transport zum Festland zu verändern. Auf Norderney würde favorisiert werden, den Müll künftig ungepresst in den Containern abzufahren, wogegen es bereits Proteste gibt. Für ein solches Modell sei auf Juist aber zu wenig Fläche vorhanden, so dass es nach Ansicht von Rinderhagen wohl bei dem bewährten System bleiben wird, wonach der Müll weiterhin in die Container verpresst wird. Zudem werde ab 2015 die gelbe Tonne für Kunststoff und Metall per Gesetz für die ganze Bundesrepublik kommen, das heißt auch auf Juist. Wie man dieses technisch bewältigen will, stehe derzeit noch nicht fest.
Unser Foto zeigt die Müllumschlagstation im Süden vom Juister Hafen.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN