Außerhalb der regulären Sitzungsreihenfolge kam der Rat der Inselgemeinde Juist am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus zusammen, da einige Dinge zur Katalogreihe (Prospekt) 2014 bis 2019 abgesegnet werden mussten, damit Planungen und Auftragsvergaben bei der Kurverwaltung weiter laufen können. So wurden insbesondere alle Gebühren dafür festgesetzt, die Vermietbetriebe können mit einer Kostenreduktion von mindestens 5 Prozent rechnen.
Weiter wurde die Reihenfolge bei den Anzeigen und Tabellen so festgelegt, dass man Anreize zur Qualitätsverbesserung (Klassifizierung) und der Teilnahme am Zimmernachweis/Zimmervermittlung der Kurverwaltung schafft. Hierbei wurde auch die neue Anzeigenkonzeption festgelegt. Die Auflage wurde um 5.000 Exemplare auf nunmehr 45.000 Stück festgelegt. Damit folgt man einem allgemeinen Trend, der durch das Internetangebot hervorgerufen wird. Auch die Gebühren für die Verlinkung zwischen der Unterkunftssuche und dem Gastgeberverzeichnis auf der Internetseite der Kurverwaltung wurden neu festgelegt. Hierzu werden alle bestehenden Verträge gekündigt. Für die Teilnehmer am Zimmernachweis/-vermittlung wird dieses zukünftig kostenfrei sein, andere zahlen eine etwas erhöhte Gebühr (8 Euro pro Monat bzw. 96 Euro pro Jahr).
Auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen wurden nach sechs Jahren nunmehr den neuen Gesetzeslagen und Rechtssprechungen angepasst. Da alle Punkte bereits vom Bäderausschuss behandelt wurden, liefe alles größtenteils ohne Diskussion und zumeist einstimmig über den Ratstisch. Marketingleiter Thomas Vodde dankte allen Beteiligten für die sehr konstruktive und effektive Vorarbeit zur Erstellung der neuen Katalogreihe.
Mit den Enthaltungen von Björn Westermann (parteilos im Bündnis Juist) und Claas Stegmaier (SPD im Bündnis Juist) ging auch die Einführung eines Gästeparlamentes über die Bühne. Dieses Gremium soll aus 7 Stamm- und 3 Neugästen bestehen und einmal jährlich tagen. Man will hierdurch besser auf die Belange der Gäste eingehen können. Die Kosten hierfür wurden mit 2.000 Euro kalkuliert.
Auch die Stand- und Badeordnung wurde in einer überarbeiteten Form einstimmig beschlossen. Hier waren einige Änderungen vonnöten, weil die offizielle Badezeit jetzt erst nach dem Feiertag am 3. Oktober endet. Ebenso ist die Mitnahme von Tieren an den Strand ab nächstem Jahr bereits ab dem 15. April (bisher 15. Mai) untersagt.
Mit vier Enthaltungen quer durch alle Parteien wurde der Jahresabschluss und Lagebericht der Kurverwaltung für das 2012 festgestellt. Die Werksleitung wurde entlastet, und der Jahresverlust von 428.295 Euro wurde auf die neue Rechnung vorgetragen und durch den Haushalt der Gemeinde in 2013 gedeckt.
In diesem Zusammenhang stellte sich auf der Sitzung auch Alexander Lin, der neue Kämmerer der Gemeinde vor. Dieser stammt aus Köln, wo er auch aufwuchs. Nach einer Verwaltungsausbildung für den gehobenen Dienst studierte er Rechtswissenschaften, danach war er einige Jahre als Steuerberater tätig, bevor er nun auf die Insel Juist kam.
Ein Bürger meldete sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort und ließ seinen Unmut darüber laut werden, dass die Fußwege im Ort derzeit alle verschmiert seien. Als "Werbegag" hatte jemand dort gelbe Fußspuren eines Tieres angebracht. Gerd Rinderhagen (CDU) sprach für viele Ratsmitglieder, er wolle statt dem Wort "Werbegag" lieber den treffenderen Begriff "Schweinerei" verwenden. Bürgermeister Dietmar Patron stellte klar, dass es hierfür keinerlei Genehmigungen vonseiten der Gemeinde gab. Vielmehr werden jetzt - nach Rücksprache mit dem Rechtsanwalt der Gemeinde - alle rechtlichen Register gezogen, damit der Verursacher - welcher der Verwaltung bekannt ist - die Farbe schnellstmöglich und vollständig überall wieder entfernt.
Unser Foto zeigt den neuen Kämmerer der Inselgemeinde, Alexander Lin.
JNN-Foto: Stefan Erdmann