Koch nannte es einen glücklichen Umstand, dass es immer noch Menschen wie Kolde gibt, die Bilder, Filme und anderes Material sammeln, archivieren und zusammenstellen, um es dann auch anderen zeigen. Der Heimatverein freute sich zudem, dass er das komplette Archiv des im vergangenen Jahr verstorbenen Juisthistorikers Onno F. Fisser übernehmen konnte. Derzeit sei man dabei, dessen umfangreiches Material erst einmal zu sortieren und zu archivieren.

Keiner der Zuschauer war enttäuscht, dass kein Film, sondern Dias gezeigt wurden, zumal diese von Hans Kolde mit interessanten Kommentaren und Informationen versehen wurden. Ausnahmslos gab es Luftbilder zu sehen, die der ehemalige langjährige Leiter der Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann im Laufe von Jahrzehnten aufgenommen hatte. Kolde: "Meistens fotografierte ich auf den Flügen und meine Frau war die Pilotin. Somit ist der heutige Nachmittag auch eine Erinnerung an Renate Kolde."

Kolde sein Diavortrag war eine Art Wiederholung von vielen Dingen, die man mal in Heimatkunde in der Schule gelernt (und vieles wieder vergessen) hat. Zahlreiche Dinge werden dem Betrachter bei einer Sichtweise aus der Luft klarer, als wenn man es von Boden aus sieht. So konnte man die Eigenarten der vier Inseltypen in der Deutschen Bucht (Helgoland als einzige Felseninsel sowie Sand-, Marsch- und Geestinseln) ebenso erkennen, wie die verschiedenen Landschaften in Ostfriesland. Kolde zeigte typische Beispiele der Lebensräume Inseln, Wattenmeer, Marsch, Geest und Moor. Dazu auch viele Motive mit den Städten Ostfrieslands bis nach Wilhelmshaven. Kolde: "Wir leben in einer der interessantesten Landschaften Deutschlands."

Gerne präsentiert Kolde auch ältere Bilder, die er mit kritischen Kommentaren versieht, etwa ein Foto von den Nordseewerken in Emden aus einer Zeit, als dort der Schiffbau noch boomte oder eine Aufnahme vom niederländischen Eemshaven, als da noch kein riesiges Kohlekraftwerk im Bau war. Interessant auch vergleichende Bilder aus unterschiedlichen Zeiten, so konnte man gut die Entwicklung der Dünenabbrüche auf Juist erkennen. Den Abschluss bildete eine sechste Landschaft, nämlich die Wolken über Ostfriesland; zugleich eine Liebeserklärung von Kolde an die Fliegerei, die sein ganzes Leben bestimmt hatte. Kolde hinterließ ein zufriedenes Publikum, das überwiegend aus Insulanern bestand, aber auch einige Wintergäste hatten gerne daran teilgenommen.

Zu dem Klönnachmittag bot das Team vom Hotel "Friesenhof" eine Kaffee- und Teetafel, auch fanden sich einige Zuschauer anschließend noch zu einem gemütlichen Dämmerschoppen in der "Bierstube" ein.

Unser Foto zeigt Hans Kolde beim Magazinwechsel an seinem Diaprojektor.
JNN-Foto: Stefan Erdmann

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