Nach mehreren Anläufen haben die Juister es geschafft: Sie konnten vom Seglerverein Leer den ersten Preis bei der diesjährigen Lampionfahrt in Empfang nehmen. Im Vorjahr bekamen die Boote "Oh gommes nee" (Thomas Steimer) und "Les Sirenes" (Claas Stegmaier), die immer als eine gemeinsame Einheit an den Start gehen, bereits den zweiten Preis. Diesmal konnten sie sich gegen eine Konkurrenz von mehr als dreißig Schiffen durchsetzen.
Bewertet werden der optische Eindruck, den die Schiffe mittels Lampen, Lichterketten und Effekte erzielen sowie originelle Ideen. Bei den Juister kam noch dazu, dass sie zusätzlich und als einziges Team Live-Musik an Bord hatten.
Es hatte sich nämlich die dreiköpfige Norder Formation "Avalanche" bereit erklärt, nach Leer zu kommen und an Bord der beiden Schiffe aufzutreten, denn schon beim ersten Mal hatte ihnen dieser Auftritt sehr viel Freude gemacht. Die Gruppe besteht aus dem auf Juist aufgewachsenen Morten Hasselbach, sowie aus Inga Siebels und Frerich Brechters. Mit ihrer Musik sorgten sie dafür, dass dort immer die beste Stimmung am Hafen war.
Die beiden baugleichen Adler-Schiffe wurden wieder für die Lampionfahrt zusammen gebunden und geschmückt. In diesem Jahr stand das Thema "Weihnachten" an. Neben vielen Weihnachtskerzen, einem leuchtenden Schlitten mit Rentieren auf dem Dach des Ruderhauses stand ein großer Weihnachtsbaum im Mittelpunkt. Natürlich mit üppiger Beleuchtung zierte die Spitze ein großer Stander vom Segel-Klub Juist. Am Heck wehten großen Juister Flaggen, so war die Fahrt gleichzeitig auch wieder eine Werbung für die Insel, denn mehrere tausend Zuschauer säumen an diesem Abend die Kaimauern und Brücken im Leeraner Hafen. Als besonderer Clou lief die Besatzung zudem in Weihnachtsmann-Verkleidungen oder zumindest mit einer Weihnachtsmann-Mütze rum, dazu spielte "Avalanche" weihnachtliche Stück wie "Jingle Bells" und vom rotnasigen Rentier Rudolf.
Die Fahrt nach Leer bildet immer den krönenden Abschluss der Saison im Segel-Klub Juist. Leider war das Wochenende diesmal ziemlich verregnet, was aber der Stimmung in Ostfrieslands heimlicher Hauptstadt kaum Abbruch tat. Neben den beiden Adler-Schiffen haben acht weitere Boote von Juist an der Gemeinschaftsfahrt teilgenommen. Dies waren die "Arielle" (Peter Heiken), "Spijöker" (Gerrit Riepen, hier war Winnie Reinhardt mit an Bord), "Wie Du" (Uli Löhmann) "Outlaw" (Kay Schönrock, hier an Bord war Fahrtenobmann und Hallenwart Folli Warfsmann), "Ja...Nee" (Estert Tieste, dessen Schiff auf Borkum und auf Juist beheimatet ist), "Heimliche Liebe" (Stefan Erdmann) und Björn Westernmann, der sich mit einem Schlauchboot nach Leer aufgemacht hatte. Außerdem gehörten zur Crew der "Les Sirenes" noch Scholle und Stepjan. Eine Besonderheit war das zehnte Boot, die "Gaberta". Sie wurde nämlich bereits am Vortag in Norddeich aus dem Wasser geholt und auf den Trailer gesetzt. Eigner Sven Oliver Sang nimmt das Schiff immer mit ins Winterlager und legte in Leer eine zweitätige Pause am Hafen ein. Das am Kai stehende Boot rief promt das Ordnungsamt der Stadt Leer auf den Plan, weil das eigentlich so nicht geht. Aber die Mitarbeiter wollten dann ein Auge zudrücken, wofür sie auch eine stichhaltige Begründung hatten: "Es ist schließlich Gallimarkt."
Am Sonntag war dann großer Aufbruch, die "Gaberta" über die A 31 nach Essen, der Rest emsabwärts nach Juist. Der größte Teil der Boote kam am späten Sonntagabend hier an, die drei Boote "Spijöker", "Wie Du" und "Heimliche Liebe" zogen einen zusätzlichen Abend in Termunterzijl der nächtlichen Heimfahrt in der Dunkelheit vor. Trotz sehr ruppiger See kamen auch sie am frühen Montagnachmittag ebenfalls wohlbehalten auf der Insel an.
Unser Foto zeigt die beiden Adler-Boote während der Lampionfahrt.
JNN-Foto: Ostfriesen-Zeitung, Leer