Das neue Gebührenmodell für den Zimmernachweis und -vermittlung wurde vom Bäderausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus einstimmig angenommen. Danach werden ab Januar 2012 die Bereiche Zimmernachweis/Zimmervermittlung und Servicestelle/TöwerCard zusammengelegt. Bereits einen Tag vorher wurde das Modell auf einer Vermieterversammlung ausführlich vorgestellt (JNN berichtete).
Einstimmig wählte man Heike Heiken (B 90/Grüne) zur stellvertretenden Vorsitzenden. Diese leitete auch sodann die Sitzung, da Vorsitzender Björn Westermann (CDU) krank war. Die Eröffnung und die Wahl führte Gerd Rinderhagen (CDU) als ältestes Ausschussmitglied durch. Weiter wurde die Betriebssatzung für den Eigenbetrieb "Kurverwaltung Juist" einstimmig angenommen. Die Satzung gab es schon immer, sie wurde lediglich den neusten gesetzlichen Bestimmungen angepasst.
Festgestellt wurde der Jahresabschluss und Lagebericht des Eigenbetriebes Kurverwaltung für 2010, und die Werksleitung wurde entlastet. Der Jahresgewinn von 699.260,74 Euro soll zur Deckung des Jahresverlustes 2009 in Höhe von 205.374,79 Euro und des Verlustvortrages aus dem Jahr 2008 in Höhe von 22.147,42 Euro verwendet werden. Der bereinigte Jahresgewinn von 471.738,53 Euro ist auf die neue Rechnung vorzutragen. Der Ausschuss stimmte dem Beschlussvorschlag mit zwei Stimmen zu, die drei neuen Ausschussmitglieder übten Stimmenthaltung, da sie für 2010 noch nicht in der Verantwortung standen.
Ebenfalls einstimmig votierte der Ausschuss für drei neue Benefitzs, die die Kurverwaltung im Rahmen der TöwerCard den Gästen gewähren wird. Zum einen soll es beschreibbare Kinder-Kinderarmbänder geben, damit diese nicht auf der Insel verloren gehen. Außerdem können Gäste, die ihren Urlaub absolut "handyfrei" verbringen wollen, ihre Geräte zukünftig für diese Zeit bei der Kurverwaltung abgeben. Dort werden sie in versiegelten Boxen gelegt und im Tresor gelagert. Marketingleiter Thomas Vodde: "Das werden noch nicht viele Gäste machen, aber es geht ein Trend in die Richtung."
Als drittes Angebot soll der Gast im kommenden Jahr gegen einen Pfand ein kleines GPS-Gerät ausleihen können, um sich am Geocaching beteiligen zu können. Vodde erklärte dazu, dass auch diese elektronische Schnitzeljagd immer beliebter werde, so habe auch Juist schon jetzt rund 70 Caches (Verstecke, die anhand elektronischer Koordinaten im Internet gesucht werden müssen). Viele von ihnen sind durch Gäste angelegt worden.
Die Druckauflage für den Töwerland-Katalog 2013 (im Volksmund immer noch "Prospekt") und der Pauschalkatalog wurde auf eine Höhe von jeweils 50.000 Exemplaren festgesetzt. Damit habe man die Auflage zum Vorjahr um 10.000 Stück gesenkt. Wie Vodde dazu ausführte, gäbe es beim gedruckten Katalog einen rückläufigen Trend, der auch auf den anderen Inseln beobachtet werde. Noch vor einigen Jahren lag man bei 90.000 Exemplaren pro Jahr. Der Gast informiert sich mehr und mehr im Internet, so steigen die Zugriffzahlen auf den Internet-Katalog stetig. Vodde: "Ich sehe es positiv, denn unterm Strich kommen wir jetzt auf eine höhere Zahl als die ursprünglichen 90.000, nur eben mit weniger Kosten und Aufwand."
Einstimmig abgesetzt wurde der Vorschlag der Verwaltung, einen Rechtsanwalt mit der Erstellung eines gutachterlichen Satzungsentwurfs für eine neue Fremdenverkehrsbeitragssatzung zu beauftragen. Es geht darum, eine neue und gerechtere Satzung zu erstellen. Der Ausschuss sprach sich jedoch dafür aus, hierzu erst einen Arbeitskreis zu bilden. Dieser könne z. B. vergleichbare Satzungen anderer Orte sichten, ggf. solle zum Schluss ein Jurist den neuen Entwurf auf seine Rechtmäßigkeit prüfen.